Muttertag?
Ich muss an eine Mutter denken,
Die gern gibt Lebensschirm und Schutz,
Muss ihr jene Hochachtung schenken,
Weil sie sehr arm, ohn’ Eigennutz.
Das kann ich wirklich gar nicht glauben,
Wie man der lieben Frau zusetzt,
Die Menschenwürde will ihr rauben,
Weil man sie immer sehr verletzt.
Was hat sie denn schon falsch gemacht,
Wenn gegen Lügen sie sich wehrt,
Bekämpft die böse Übermacht,
Welche ihr Hass und Gram beschert?
Das alles treiben Machtgelüste,
Wo ein Komplex wild um sich ergreift,
Was hasserfüllt in junger Büste
Achtung zerstört – und weiter reift.
Minderwertigkeit packt Seelen,
Wenn Mütter rivalisiert gesehen,
Wollen sich nur die Liebe stehlen,
Müssen mit Hassbrillen doch gehen.
Der Muttertag? Ach ja, nein danke,
Den hat ja diese Mutter nicht.
Wo es an Liebesnähe kranke,
Entschwindet oft der Liebe Licht.
©Hans Hartmut Karg
2021
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