Nachtplauderei
Der Du die Nacht zum Tag erkoren
Und für die Dunkelheit geboren,
Wie kann da Schlaf von Ruhe künden,
Wo Lebensgeister sich einfinden?
Die Runde sitzt, hängt in den Sielen,
Während zum Tisch die Worte spülen,
Nicht enden wollen die Gerichte,
Denn alles wird da zur Geschichte.
So fantasievoll ist den Müden
Damit der letzte Tratsch beschieden
Und kann der Runde alles geben,
Was es an Neuem gibt soeben.
Doch das Gespräch auf seine Art
Trägt manchmal einen langen Bart.
Wär’ uns denn da nicht mehr gewonnen,
Hätte man früher Schlaf genommen?
So zieht die Nacht sich endlos hin,
Man fragt, hat alles das noch Sinn,
Was wabert wild im Vielerlei?
Ist’s nichts, als nur noch Nuschelei?
©Hans Hartmut Karg
2020
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