Nur eine Sicht

von | 22.Okt.2024 | Dies & Das, Poesie | 0 Kommentare

Ich schaue in den Spiegel.
Was passiert mit mir?

Ich schaue zu dir,
ich liebe dich, sage ich dir.

Du schaust an mir vorbei.
“Deine Liebe ist nicht echt”, sagst du ihr.

Ich stehe hier, in der Gegenwart,
versuche herauszufinden was befreit.

Du stehst fern ab von mir,
den Blick fixiert auf die Vergangenheit.

Du bemerkst nicht was ich schon längst weiß, dass diese Distanz entzweit.

Meine Vergangenheit liegt mir vor den Füßen, grinst mich teuflisch an.

Musste bedauern und entschuldigen wer ich war, dachte wirklich dort wäre mein Ausgang.

Doch durch Anschuldigungen und Vorwürfen, Missachtungen und Annahmen verliere ich immer mehr meinen Einklang.

Ich schaue in den Spiegel
Werde ich zu ihr? Und wann bin ich ich?

Du baust dir dein eigenes Bild über sie, wer sie ist. Aber wann siehst du mich?

Meine Vergangenheit, nun grinst sie nicht nur,
sie schreit und wirft mir vor. Es wird unerträglich.

Gedemütigt von erfundenen Behauptungen,
verletzt von tiefgehenden Beleidigungen.

Wann vermag es mich aufzufressen?
Schon so einige male habe ich mit meiner Persönlichkeit gerungen.

Aber noch nie mit einer, die mir wird nur vorgeworfen.
Eine Personlichkeit gebaut aus Anschuldigungen.

Ich schaue in den Spiegel,
sehe wie aus kleinen Sprüngen Risse werden.

Sehe durch das Spiegelbild vermeintlich dein Gesicht, wie es versucht geheime Urteile zu verbergen.

Ich schreie in den Spiegel meine Wahrheiten und meine Schmerzen, aber es prallt am Undurchdringlichen ab – es ist zum irrewerden.

Sie wird beschuldigt, ihre Persönlichkeit wird geformt, alle Verdächtigungen über sie werden zur Wahrheit.

Ich fühle ihren Druck und ihre Ohnmacht, versuche zu entschuldigen, was man ihr nicht verzeiht.

Lass uns abwarten was aus Einsamkeit, Ignoranz und Missachtung wohl gedeiht.

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