Aus himmlischem Feuer ward geboren,
Des Geistes Flamme, tief und rein,
Ein Strahl, der durch die Welt verloren,
Erleuchtet uns im Sternenschein.
Ein Hauch von Reben, süße Wonne,
Von Traubenblut, das licht erfüllt,
Wie sanfter Morgentau der Sonne,
Das Herz mit warmer Kraft umhüllt.
O Rebenkelch, du Himmelsgabe,
Die Seele schwebt in deinem Glanz,
Der Mensch erkennt im Daseinsknabe
Den Zauber deiner Lichtgestalt.
In jedem Tropfen birgt sich Leben,
Ein Lied, ein Traum, ein stiller Dank,
Des Frühlings Blüten dir gegeben,
Verwandeln Kummer in Gesang.
Wie trüb und öd, wie kalt die Stunden,
Wo keine Flamme Leben haucht,
Wo Menschenherzen still gebunden,
Der Sinn im Nebelschleier taucht.
Doch dort, wo Traubenglut entspringet,
Erblüht das Herz in neuer Kraft,
Ein Chor, der in den Lüften klinget,
Erhebt des Lebens Leidenschaft.
Drum Brüder, hebt die vollen Becher,
Dem Geist, der stets das Leben führt,
Dem Wein, dem Lied, dem Dämmerwächter,
Der alle Herzen neu berührt.
Aus Feuer ward die Welt geboren,
Das Leben ist des Lichtes Freund,
Im Glanz der Reben, nie verloren,
Ein Traum, der sich dem Himmel eint.
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