Ausstieg

Manchmal will ich alles lassen, will ausbrechen aus den stillen Gassen. Doch dann fehlt mir wieder der Mut – vielleicht ist das sogar gut. Ich denk zurück an jenen Mann in Berlin, der mich um ein paar Münzen bat – ganz kühn. An den Junkie in Wien, der mir sein Leben zeigte, und dabei leise in sich selbst verzweifelte. An die Frau in Hamburg, die sich verkaufte, an den Freak in Duisburg, der...

Ich bin der Typ, der dich liebt

Ich kann es nicht begreifen, warum musst du weiter schweifen? Bleib doch hier – ganz nah bei mir, denn mein Herz gehört zu dir. Ich bin der Typ, der dich begehrt, der deine Nähe nie verwehrt. Ich liebe dich – so tief, so klar, verzeih dir alles, Jahr für Jahr. Drum Mädchen, bleib – verlass mich nicht, du bist mein Stern, mein Licht, mein Gedicht. Ich bin der Typ, der dich versteht, auch wenn...

Antje

Vor Jahren traf mich dein Licht, flüchtig nur, doch voller Gewicht. Dein Blick, er zog mich tief hinein, war wild, verführerisch und fein. Dein Lächeln, warm wie Sonnenstrahlen, konnte selbst die dunkelsten Tage malen. Deine Stimme, weich und voller Macht, flüsterte Liebe in jeder Nacht. Dein Haar wie Gold im sanften Wind, dein Wesen stark, doch zart wie ein Kind. Du warst die Wärme, die mich...

Das falsche Spiel

Ich spüre deutlich, was hier läuft: das Spiel ist falsch, es ist erkauft. Drum steige ich nun frustriert aus, mein Weg führt heim, ich geh nach Haus. Bei euch läuft’s nicht mit rechten Dingen, ihr könnt nur durch Betrug gewinnen. Beweisen kann ich’s nicht genau, doch eure List ist nicht sehr schlau. Ich bin kein schlechter Spielverlierer, doch eure Mittel sind mir zu nieder. Ihr dreht die...

Perlende Töne

Perlende Töne Das Krönungskonzert auf Klavier – Wer könnte so perlende Töne hören, Wenn fast wie im Tanze wir Uns nicht in Melodien verlören? Wir hören nicht nur zu, Sondern lassen uns fallen, Wenn begleitet die Seelenruh‘ Mit harmonischem Nachhallen. Ja, die Töne der Saiten Tragen uns in neue Wellen, Können uns tatsächlich dazu verleiten, Dass sich die Gemüter aufhellen. ©Hans Hartmut Karg 2025...

Der Du mir

Der Du mir Der Du mir diesen grauen Tag Mit bestem Essen hast verschönt Und noch mit Kuchen, Sahneschlag Mich trefflich hast verwöhnt, Wie könnte ich Dir böse sein, Wo das Genießen Unser, Mein? Gar viele haben längst vergessen, Dass Liebeslüste dort aufleben, Wo eben einst Küche gewesen Und wir uns liebe Worte geben, Wenn mit bestem Speisgewissen Gaumenfreuden aufleben müssen. Der Du die besten...

Hinter dem Vorhang

Sie nennen dich Schatten, doch sie jagen dein Licht, sie kommen bei Nacht und sie scheuen dein Gesicht. Sie kaufen sich Wärme, sie kaufen sich Haut, doch schämen sich später, als wär’s nicht erlaubt. Du gibst, was sie suchen, im Flüstern, im Schweigen, doch wirst wie ein Gut durch die Straßen getrieben. Wie Fleisch ohne Namen, wie Ware, wie Staub – ein Leben, das niemand im Tageslicht braucht....

Musik

Verträumt auf staubigen Straßen, wie einst bei Easy Rider-Phasen. Da lag die Freiheit noch im Klang, die Liebe trug uns lebenslang. Doch bald erhob sich kalt der Profit, die Leute sahen es – und machten mit. Was einst als Botschaft war gedacht, hat Kommerz laut zum Kauf gemacht. Musik – sie wollte Frieden tragen, von Recht, von Zärtlichkeit auch sagen. Doch heute dient sie Markt und Zahlen, ihr...

Gelten sie noch

Gelten sie noch Gelten sie noch, meine frühen Schwüre, Womit ich das Besondere aufspüre, Das mich fast um den Verstand gebracht, Als recht früh die erste Liebe lacht‘? Geht es Dir auch so wie mir, Dann habe ich es im Gespür, Was an Wesen mich bei Dir reizt, Weil Du mit Schönheit ja nicht geizt. Stark ist alles, was so weiblich an Dir, Du sicherst damit das Einverständnis mir, Dass unser...

Hinter den letzten Bäumen

Hinter den letzten Bäumen Als es noch nicht schicklich war Sich öffentlich zu küssen, In manchem Land sogar strafbar, So dass Liebende fliehen müssen, Findet doch die Liebe stets dorthin, Wo sie ihr Turteln hat im Sinn. Hinter den letzten Bäumen Kommt es zu erster Umarmung, Um das Küssen nicht zu versäumen Und befreit von sehnender Erbarmung, Finden zwei Liebende zueinander Und umarmen intim...

Besonderes

Es gibt Menschen, die uns am Herzen liegen... Wenn unsere Gedanken zu ihnen wandern, ist es wie ein Sonnenaufgang am Morgen, wie ein Stern in dunkler Nacht, wie ein wärmender Ofen im Winter, wie ein Traumstrand an einem schönen Tag, wie ein kuscheliges Bett, wenn wir müde sind, wie ein fehlendes Wort, das uns wieder einfällt, wie ein Geschenk, mit dem jeder beschenkt wird. © A....

Marktwirtschaft

Man nennt sie frei, man nennt sie stark, ein goldener Tempel, hell und markant. Doch hinter Glanz und surrendem Rad verliert so mancher seinen Pfad. Die einen löschen still ihr Licht, verglühen leise, wie Sterne im Nichts. Die andern nehmen Gift und Rauch, bis jeder Traum im Nebel zerbrach. Und wieder andre schlagen Wunden in das Herz des Systems – rebellisch, wild, politisch verhasst, weil...

Fans

Ich habe nichts gegen Leidenschaft – sie fließt wie Feuer, pulst mit Kraft. Doch Fan zu sein heißt nicht: Gewalt, kein Sturm, der blind das Spiel durchschallt. Man muss den Glanz im Gegner sehen, die Würde seines Spiels verstehen – ein Licht, verborgen, doch bereit, im Schatten dunkler Rivalität . Wer Hass schon vor dem Anpfiff sät, im Rausch der Wut zum Sturm gerät, der hat in dieser Arena...

Trampen

Mein Auto streikt, der Motor ist tot, ich steh am Straßenrand, in großer Not. Ich wollt nur fort, ein kleines Stück, doch bleib ich hier – mir fehlt das Glück. Seit Stunden halt ich mich bereit, doch keiner schenkt mir Aufmerksamkeit. Die Wagen rauschen einfach fort, für mich gibt’s keinen Zufluchtsort. Der Regen nässt mich bis ins Mark, doch kein Blick trifft mich, kühl und stark. Manche Fahrer...

Lazarus

Komm heraus aus der Höhle gebunden gefangen gebeugt verkrümmt egal Komm heraus Und ihr entfernt die Steine der Bedenken der Angst des Immerso des Kannnichtsein Löst, was hindert Lasst den Glauben frei Lebt!

Das Leben läuft weiter

Ich kam zur Firma mit Hoffnungen groß, voller Mut – doch der Weg, er verlief recht famos. Bald stürzte ich mitten ins Spiel hinein, die Methoden dort – sie waren gemein. Ich denk noch oft an manches Gespräch, an Versprechen, an Lächeln – doch vieles war schräg. Man merkt sehr schnell, was wirklich zählt: Loyalität wird selten gewählt. Das Leben läuft weiter, ich bin jetzt gescheiter, doch...

Schon morgens geht

Schon morgens geht Schon morgens geht die Sonne auf, Nimmt ihren wunderhellen Lauf Und zeigt, dass sie uns wohlgesonnen: Das Gemüt hat schon gewonnen. Wir alle sind gern empfangsbereit Für diese Selbstverständlichkeit, Welche Blumen zum Leuchten bringt Und bestes Ernten uns gelingt. Gäbe es nicht den Sonnenwagen, Müssten Nächte wir ertragen Und sehnen, was man ständig kennt: Blau sind die Seen,...

Nach dem Regen

Nach dem Regen Der Guss kommt urplötzlich herab, Aus den Wolken fallen dicke Tropfen Und bringen Ungeschützte auf Trab, Auf den Dächern hört man Klopfen. In aufgestellte Regentonnen Rauschen diese Himmelswonnen. Nach dem Regen wird‘s rasch hell, Sanfter Wind frischt langsam auf: Wie gekommen sie gar so schnell, So hören Wind und Regen auf. Die Sonne trocknet Wege, Gras, Kindern macht das...

Ich war da. Du warst weg. ~ Lucio pt.3

Ich war da. Du warst weg. Und ich habe mich selbst gesucht in deinem Schweigen. Ich habe mich nicht gefunden. Aber ich bin noch hier. Ich bin müde. Aber nicht leer. Etwas in mir atmet weiter, auch wenn du nicht zurückkommst. Ich vermisse dich. Aber ich vermisse mich mehr. Die Version von mir, die geglaubt hat, dass Liebe Rücksicht kennt. Ich bin wütend. Weil ich mich nicht aufgegeben habe,...

Ich war da. Du warst weg ~ Lucio pt.2

Ich war da. Du warst weg. Und ich habe gewartet, nicht auf dich, sondern auf ein Zeichen, dass ich nicht egal bin. Ich war da. Du warst lautlos. Dein Schweigen war lauter als jeder Schrei. Es hat mich zerrissen, nicht weil du geschrien hast, sondern weil du nichts gesagt hast. Ich vermisse dich. Nicht deine Nähe, sondern die Illusion, dass ich dir etwas bedeute. Ich bin wütend. Weil ich mich...

Ich war da und. Du warst weg. ~ Lucio pt.1

Ich war da. Du warst weg. Kein Wort. Kein Blick. Nur Leere, die sich wie Schuld anfühlt, obwohl ich nichts falsch gemacht habe. Ich war da. Du warst lautlos. Wie ein Schatten, der sich nicht verabschiedet, nur verschwindet. Und ich sitze da, nicht aus Liebe, sondern weil ich nicht weiß, wohin mit dem Schmerz. Ich vermisse dich. Nicht weil du gut warst, sondern weil ich gehofft habe, dass du es...

Drei Dinge, die mein Herz bewahren ~ Lucio

Wenn Mamas Stimme durch mein Schweigen zieht, verblasst die Welt in ihrem warmen Licht. Ein Hauch von Liebe, der mich sanft umschmiegt, ein leiser Trost, der durch die Stille bricht. Ihr Blick ist mehr als nur ein Augenpaar, er trägt mein Herz durch jedes dunkle Tal. Ein Wort von ihr – und alles wird ganz klar, ihr Dasein ist mein stillster Sonnenstrahl. Dann klingt Musik wie flüssiges Gefühl,...

Excelsia Lux ~ Lucio

Dann fliegen wir – mit dem Bett als Schiff durch Wolkenmeere. Wie wäre es zu einem Strand, wo tausend Rutschen in die Sonne tauchen, Trampoline uns hoch in den Himmel katapultieren und Motorboote über funkelnde Wellen springen? Wir essen Eis zum Frühstück, tauchen dann in die tiefblauen Geheimnisse des Meeres, und in unserem Zauberland im Süden ist alles Essen ein Fest der Gesundheit – ob Stözn...

Poetische Beschreibung meines fantastischen Zimmers ~ Lucio

In meinem Zimmer fließen Straßen aus Licht wie Flüssiges Azahar, zwischen den Buchsbaumblättern tanzen Schatten wie kleine Sevillanas. Mein Krankenpflegebett schwebt auf leisen Wolkenfäden, der Rollstuhl wirbelt herum, als hätte er Flamenco-Flügel bekommen. Papierflieger kreisen an der Decke, flüstern Geschichten von fernen Plazas und sonnigen Dächern, wo Klaviertasten wie Keramikfliesen...

Poetische Beschreibung meines Zimmers ~ Lucio

Zwischen nüchternem Weiß und warmen Farbtupfern liegt mein Raum wie eine kleine, lebendige Welt. Mein Krankenpflegebett steht im Zentrum, ein Ort von Ruhe und Geborgenheit, daneben mein Rollstuhl – stiller Zeuge von Mobilität und Stärke zugleich. Ein Wagen voller medizinischer Helfer glitzert sachlich unter dem Licht, als wäre er ein kleiner Schatz aus Funktion und Fürsorge. Doch das Leben blüht...

Staub und Licht ~ Lucio

Vielleicht, auch wenn eure Augen leer wirken und eure Münder zu groß, seid ihr doch nur Menschen, wie ich. Vielleicht versteckt sich hinter dem Lächeln, das nichts sagt, ein unsicheres Herz, das nach Nähe sucht, ohne die Worte dafür zu finden. Mensch sein ist mühsam: man zeigt Fassaden, weil das Innere so zart ist. Man wird laut, weil die Stille sonst zu schwer wäre. Man wirkt fremd, und trägt...

Schweigen zu Laut ~ Lucio

Die Gäste, eine Prozession aus Stimmen und Hüllen. Leere Augen, die blicken, ohne zu sehen, wie blanke Fenster in verlassene Häuser. Große Münder, offen, laut, Lächeln, die nichts tragen außer Luft. Sie klappen auf und zu, Mechanik statt Gefühl. Die Gesten übergroß, wie flatternde Fahnen, doch ohne Botschaft, nur Bewegung im Raum, ein Schall, der nichts berührt. Kein Herz darin, nur das Poltern...

Leere und Lava ~ Lucio

In mir – ein Schwanken, wie Wasser, das nicht weiß, ob es stillstehen oder das Ufer überfluten will. Manchmal Leere, ein weißer Raum, so weit, dass selbst mein Atem darin verhallt. Ein Schutz vielleicht, ein dünner Schleier, damit nichts von draußen zu sehr in mich fällt. Doch dann wieder: ein Beben, ein dunkler Strom von Wut, der nicht hinaus darf, sondern gegen meine Rippen schlägt. Ohnmacht,...

Die Feier durch die Wand ~ Lucio

Heute war der Tag voller Stimmen, ein Fest für Mama, ein Strom von Gesichtern, Blumenarme, Schokoladenschachteln, übertriebene Lächeln, freundlich und doch scharf wie Glas. Die Wände sind dünn, durch sie sickert das Murmeln, es sammelt sich, rollt heran, eine Lawine aus Stimmen, die mich unter sich begraben will. Ich liege im Zimmer, die Tür ist geschlossen, mein Bett ein kleines Boot im...

Therapie Session ~ LUC10 unreleased

Strophe 1 Zwischen Schatten fällt mein Blick, alles rauscht, doch nichts bleibt hängen. Fremde Stimmen, viel zu dicht, meine eigenen kann ich nicht erkennen. Die Tage ziehen wie ein Zug vorbei, ich steh am Gleis, komm niemals rein. Und meine Hände greifen leer, als soll die Welt nicht für mich sein. Refrain Therapie Session – ein stiller Schrei, ich will fühlen, doch ich bleib dabei, hinter...

Das Poetenpodium

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