Staub und Licht ~ Lucio

Vielleicht, auch wenn eure Augen leer wirken und eure Münder zu groß, seid ihr doch nur Menschen, wie ich. Vielleicht versteckt sich hinter dem Lächeln, das nichts sagt, ein unsicheres Herz, das nach Nähe sucht, ohne die Worte dafür zu finden. Mensch sein ist mühsam: man zeigt Fassaden, weil das Innere so zart ist. Man wird laut, weil die Stille sonst zu schwer wäre. Man wirkt fremd, und trägt...

Schweigen zu Laut ~ Lucio

Die Gäste, eine Prozession aus Stimmen und Hüllen. Leere Augen, die blicken, ohne zu sehen, wie blanke Fenster in verlassene Häuser. Große Münder, offen, laut, Lächeln, die nichts tragen außer Luft. Sie klappen auf und zu, Mechanik statt Gefühl. Die Gesten übergroß, wie flatternde Fahnen, doch ohne Botschaft, nur Bewegung im Raum, ein Schall, der nichts berührt. Kein Herz darin, nur das Poltern...

Leere und Lava ~ Lucio

In mir – ein Schwanken, wie Wasser, das nicht weiß, ob es stillstehen oder das Ufer überfluten will. Manchmal Leere, ein weißer Raum, so weit, dass selbst mein Atem darin verhallt. Ein Schutz vielleicht, ein dünner Schleier, damit nichts von draußen zu sehr in mich fällt. Doch dann wieder: ein Beben, ein dunkler Strom von Wut, der nicht hinaus darf, sondern gegen meine Rippen schlägt. Ohnmacht,...

Die Feier durch die Wand ~ Lucio

Heute war der Tag voller Stimmen, ein Fest für Mama, ein Strom von Gesichtern, Blumenarme, Schokoladenschachteln, übertriebene Lächeln, freundlich und doch scharf wie Glas. Die Wände sind dünn, durch sie sickert das Murmeln, es sammelt sich, rollt heran, eine Lawine aus Stimmen, die mich unter sich begraben will. Ich liege im Zimmer, die Tür ist geschlossen, mein Bett ein kleines Boot im...

Therapie Session ~ LUC10 unreleased

Strophe 1 Zwischen Schatten fällt mein Blick, alles rauscht, doch nichts bleibt hängen. Fremde Stimmen, viel zu dicht, meine eigenen kann ich nicht erkennen. Die Tage ziehen wie ein Zug vorbei, ich steh am Gleis, komm niemals rein. Und meine Hände greifen leer, als soll die Welt nicht für mich sein. Refrain Therapie Session – ein stiller Schrei, ich will fühlen, doch ich bleib dabei, hinter...

Zwischen den Zeilen ~ LUC10 unreleased

(Verse 1) Deine Jacke hängt noch an der Tür, als würdest du gleich wiederkommen. Und jedes Mal, wenn ich rausgeh, nehm ich ein Stück von dir mit. Ich hab versucht, dich loszulassen, doch dein Lachen klebt am Morgenlicht. Und in den Schatten meiner Nächte seh ich dein Gesicht. (Pre-Refrain) Manchmal glaub ich, du stehst neben mir, auch wenn ich weiß, du bist längst fort von hier. (Refrain) Doch...

Unheilbar – Seelenbrand ~ LUC10

Intro: Yo… hört genau hin, das ist keine Geschichte aus Büchern oder Filmen. Das ist real. Jemand kämpft jeden Tag, gegen einen Körper, der ihn einsperrt, gegen Schmerzen, die kein Ende kennen. Er hat nie eine normale Kindheit gehabt, hat immer stärker sein müssen als die Erwachsenen um ihn herum. Und trotzdem… kämpft er weiter. Hook Er will nur frei sein, Bruder, hörst du sein Leid? Sein Körper...

Even If It Hurts – Aunque Duela ~ LUC10

Verse 1 I held him close from the day he could stand, A child with dreams running faster than my hand. "Mamá, no hay nada que me detenga," he’d say, And I believed him — the world couldn’t block his way. But years began carving lines in his skin, And storms he once outran now caught him within. He looked at me, "No llores por mí," And I tried… but my eyes wouldn’t agree. Pre-Chorus Through every...

Kleid aus Stein ~ LUC10

(Strophe 1) Ich seh die Farben, doch sie leuchten anders, die Stimmen fliegen, manchmal viel zu laut. In meinem Kopf ein Ozean von Wundern, doch draußen klingt die Welt so grau. (Refrain) Zwischen den Welten bau ich meine Brücken, geh meinen Weg, auch wenn er anders scheint. Ich finde Lichter in den kleinen Stücken, mein Universum passt nicht in ein Kleid aus Stein. (Strophe 2) Manchmal tanzen...

Aunque Duela Te Espero ~ LUC10

(Verse 1) Beneath the moon that trembles on our skin, Two young voices reach for yesterday’s wind. We were laughter, we were light— Until fear found the corner where you hide. (Verso 2) Tu cuerpo calla, mi alma te ve, en cada silencio, yo siento tu fe. Aunque la fiebre no diga por qué, yo sigo aquí — tú lo sabes muy bien. (Coro) Even if it hurts, I’ll wait for you, through shadows and January’s...

Call You Home ~ LUC10

(Verse 1) The noise outside won’t let me sleep Too many thoughts, too dark, too deep But there's a whisper cutting through A gentle voice that says “I'm here with you” (Pre-Chorus) I didn’t know who’d hear me cry Till you picked up and asked me why (Chorus) Kidsline – I speak, you stay You guide me through my shadowed day Every word's a step I climb From broken thoughts to peace of mind Kidsline...

Wheels Of The Heart ~ LUC10

[Verse 1] There’s a storm beneath my skin, quiet but loud Moving through a world that never slows down But then you came in, soft as a breeze Suddenly gravity’s got nothing on me [Pre-Chorus] They only see shadows I’ve learned to paint gold You saw the fire in the stories I hold [Chorus] I don’t run, but I fly On wheels and wild skies You love me in the stillness, in the fight You see past the...

No Future – die Lüge

„No Future“ – einst ein Punkparolen-Schrei, doch heute wirkt er leer und einerlei. Ein Slogan, laut, doch längst verflogen – der ist – wie vieles – verlogen. Auch wenn das Leben dich hart trifft und jede Hoffnung ist nur Pflicht, auch wenn du dich verloren fühlst und Schmerz dein Innerstes durchwühlt – es muss doch eine Zukunft geben, es gibt noch Sinn in diesem Leben. Ja, manches liegt im...

Die einzige Gerechtigkeit

Du liegst im Wald, spürst, wie die Jahre dich streifen. Ein Traum erhebt sich leise – du möchtest verweilen, möchtest nicht weiterreisen. Doch auch du wirst einmal verschwinden. Denn die einzige Gerechtigkeit, die kann keiner überwinden, ist das stille Von-uns-Gehen.

Wären wir Zauberer

Wären wir Zauberer Wären wir Zauberer, Von Zwängen ganz frei Und keine Zauderer Im ständigen Vielerlei, Dann wäre das schicklich Und wir wären glücklich. Manches Mal, glaube ich, Sind wir deshalb verdrossen: Man schaut nicht auf sich, Ist kaum glücksbegossen, Weil der Andere alles hat, Geld, Ansehen und Staat. Könnten wir wirklich sehen, Was wir schon alles haben, Gesundheit, Verstehen Und...

Die Anpassungsfähigkeit schwindet

Die Anpassungsfähigkeit schwindet Früher hat man sich sehr angepasst, Nicht nur alles gefordert als Kind, Kaum verlangt, dass man ständig bespaßt Mittendrin im Aufmerksamkeitswind. Man wollte von den Älteren noch etwas erfahren, Als Autoritäten noch Vorbilder waren. Heute lebt man auf dem Smartphoneeiland, Seltener redet man miteinander, Für so viele gibt es auch keinen Heiland. Mancher meint,...

Xenokratie

Ihr nennt es frei, ihr nennt es Staat – doch wer bestimmt, was Gültigkeit hat? Wer lenkt die Worte, die wir lesen, wer formt das Bild von Welt und Wesen? Es sind nicht Ketten, nicht das Schwert, das unser freies Denken still verwehrt. Es sind Institutionen, die uns formen, Medien, die Gedanken normen. Es sind Verbände, Wirtschaftsmächte, die uns beschneiden in den Rechten. Sie flüstern leise,...

Respect

Respekt und Achtung braucht die Welt, Damit sie nicht in Stücke fällt!

Verliebt in Deine Augen

Verliebt in Deine Augen Deine Augen leuchten wie zwei Sterne hell, Werfen Wärme zu mir mit der vollen Kraft, Dass sie aufhelfen, mein Körper schnell Zu Dir sich dreht und Nähe schafft. Deine Augen, Frauchen, sie erstrahlen, Wenn die Hand zur richtigen Stelle gelenkt, Geräusche hier im Raum widerhallen, Weil die Liebe Zeit und Tiefe schenkt. Die ganze Seelenwelt steht uns jetzt offen, Wo Augen...

Eine tolle Frau

Eine tolle Frau In flachen Schuhen tanzt sie zu mir her Mit schönen Beinen, ach, wie die mich reizen! Sie kommt und lächelt dabei noch mehr, Mit Fraulichkeit muss sie nicht geizen. Das Haar ist üppig, wie ein Wasserfall Fällt es herab und sucht nach festem Halt. Um mich ist’s jetzt geschehen und im Fall Fängt sie mich auf, groß die Gestalt. Ich merke, wie sie mich heftig aufrichtet, Dadurch...

Lied vom wiederkehrenden Frühling

Es rauscht der Wald im jungen Frühlingswehen, der Morgen glänzt, als wär die Welt so neu. Ein Vogel singt, die Bäche lauter gehen, und jeder Halm wird voller Lieb’ und Treu. Der Himmel hebt sich auf in helle Weite, der Erde Herz schlägt warm im jungen Grün. Ein Blütenschnee fällt leis auf Weg und Seite, als wollt er uns des Himmels Gnade blühn. Was stumm und kalt im Winter niederdrückte, das...

Ode an den wiederkehrenden Lenz

Es bricht das Grün aus nächtlich tiefen Gründen, des Morgens Odem fließt so lind und sacht. Die Erde hebt ihr stilles Angesicht, als wollt sie neu die Schöpfung sich verkünden. Ein Vogelruf durchhallt die jungen Stunden, die Knospe springt, ein Bächlein silbern lacht. Im Himmelsbogen lodert lichte Pracht, und Schwere wird von goldnem Strahl entbunden. Was niederlag in winterlicher Stille,...

Abendschau

Sehr dezent fast transzendent Neigt sich das Licht im Okzident Und wiegt sich gar in Sicherheit Weil niemand es dran hindern könnt So wechselt Himmel von Zart-blau Zu malerischem Silber-grau Überführt das letzte Sonnenlicht In zahlenlose Sternenpracht Das Glitzern nun sogar betont Im Rampenlicht von Bruder Mond Durch sattes Schwarz wie Ewigkeit So wirkt der Kosmos wie befreit Wir selbst ganz...

Andere Orte

Ich bilde mir ein, Dass Wolken Polarlichter sind. Ich kann im Großstadthimmel Die Milchstraße erkennen. Ich sehe den Indian Summer, Wenn noch alle Blätter grün sind Und fühle die Herbst-Melancholie Noch vor dem ersten Regenfall. Es gibt keine Jahreszeiten Wenn ich im Sommerurlaub bin; Aber in Hamburg Durchleb´ ich jede einzelne fünfmal im Jahr. Ich träum´ mich an andere Orte, Erwecke tiefe...

Bedeutung

Was einem ein Mensch bedeutet, dafür findet man manchmal keine Worte... ...und gerade in diesem "keine Worte finden" liegt diese Bedeutung geborgen. © A. Namer

Unsichtbar und nah

Ich lebe in einer Welt aus Glanz und Lärm, doch mein Herz bleibt dem Unsichtbaren warm. Nicht Geld, nicht Macht, nicht schneller Gewinn – mein Glaube trägt, wo ich selbst nur bin. Man nennt mich träumerisch, vielleicht naiv, doch ich weiß, was mich im Innersten rief. Wenn alles fällt, bleibt er mein Licht: ein Gott, der spricht, schweigt – und nicht zerbricht.

Der DDR-Musiker und ich

Ich fahr am Abend durch die Stadt, die Straße glänzt, ist feucht und glatt. Ein DDR-Musiker winkt mir zu, ich halte – und nehme ihn mit im Nu. Wir fahren Richtung Hotel Strauß, die Stimmung ruhig, fast wie zu Haus. Auf einem Parkplatz, still und leer, reden wir – das wiegt umso mehr. Er sagt, dass es ihm hier nicht gefällt, dass Freiheit oft nur Fassade hält. Ich sag: „Doch vieles ist hier frei“...

Es mehren sich

Es mehren sich Es mehren sich die Zeichen, Dass Teile unserer Menschheit Auf die Steinzeit zurückfallen, Wenn Sittengesetze weichen Und viele Verluste an Freiheit Despotischen Mächten gefallen. Technisch sind wir auf höchstem Niveau, Doch auch da verbergen sich Zwangsnischen, Deren Absicht und Idee teuflischer Appell. Wird unser Menschsein dadurch froh, Wenn mit verdrängtem Wegwischen In...

Frauen sind heute freier

Frauen sind heute freier Frauen sind heute freier, Denn die Pille gibt ihnen die Gewähr, Dass sie nicht in alter Leier, In ewiger Schwangerschaftsgebär. Würde ihnen diese Freiheit genommen, Weil es um Hegemoniemehrung geht, Werden zu viele Menschen erdnah kommen, So dass dadurch alles Leben vergeht. Gäben wir überall den Frauen das Recht, Über Schwangerschaften selbst zu entscheiden, Würde man...

Der einsame Vampir

Wenn ich erwache, stehen die Sterne günstig. Es ist Mitternacht, mein Herz schlägt unruhig. Ich steig aus meinem Sarg, die Zähne noch zu schärfen, schleiche durch den Park, alle schlafen, keiner merkt es. Da sitzt ein junges Mädchen, ihr Atem tanzt im Mondlicht. Ich möchte sie nicht verletzen, nur teilen, was in mir brennt. Ich schaue ihr in die Augen, ein leiser Wunsch, ein Biss – kein Schmerz,...

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!