EISKALTE KINDER

EISKALTE KINDER Sie haben schon lange, lange mit ihren Eltern gebrochen Sie hatten sich bereits zu deren Lebzeiten Reichtum und ein angenehmes Leben von ihnen versprochen Alles, alles schien zu stimmen Mit Charme wollten sie ihre Eltern gewinnen, um ihren Wohlstandsplan zu beginnen Vater und Mutter besassen ein grosses Unternehmen Imponierend und prosperierend Zumindest nach dem Schein Doch nach...

Wie soll das Leben

Wie soll das Leben Wie soll das Leben existieren, Wenn als Herren wir uns aufführen, Der Erde zufügen mit Entschiedenheit Einen jeden Tag nur neues Leid? Die Menschheit hat noch nicht begriffen, Dass Möglichkeiten längst verschlissen: Wir könnten Rettendes aufspüren, Um Zukunft uns zu garantieren. Die Atemluft braucht Sauerstoff, Die Menschheit Ruhe, wenig Zoff, Gewässer Feuchte – ohne Moder Und...

Es war einmal

Es war einmal Es war einmal ein Bienenhaus, Da flogen Immen ein und aus, Und jedes Jahr zur Erntezeit War der Imker erntebereit. Doch mit den vielen Lebensjahren Hat er leider schmerzlich erfahren, Dass Honig sehr viel Zucker habe, An dem sein Nachwuchs sich nicht labe. Die Jugend kauft lieber Limonade, Isst nicht einmal mehr Marmelade. Die Imkerpfeife wird nicht geraucht, Honig wird nicht mehr...

VOR GERICHT

VOR GERICHT Jeder kommt vor Gericht Mit und ohne Gedicht Jeder kommt vor Gericht Nach dem Tod Jesus Christus, dein, mein und der Welten Richter hat keine poetische Sicht Allein Glauben und die guten Taten aus Glauben haben für ihn Gewicht Stephan Wannovius, 22/07/25

SCHICKSAL

SCHICKSAL Der Mensch liebt die Reise sehr Doch manche frohe Reise ist ohne Wiederkehr Schicksalsschwer Stephan Wannovius, 21/07/25

TIEFE

TIEFE Gut, wer tief im Glauben Ihn verlässt nie der Mut Und er ist vor Gefahren auf der Hut Stephan Wannovius, 21/07/25

SCHIEF

SCHIEF Einer glaubt oberflächlich Ein anderer glaubt tief Doch ob oberflächlich oder tief, mancher Glaube ist recht schief Stephan Wannovius, 21/07/25

UNBEEINDRUCKT

UNBEEINDRUCKT Es beeindruckt ihn nicht Du kannst ihn damit weder gewinnen noch sein mildes Urteil erzwingen Egal wie viel oder wie gut du dichtest, kein einziges Gedicht hat für ihn Gewicht Jesus Christus sitzt über jeden zu Gericht Die letzte Prüfung besteht, nur wer glaubt und aus dem Glauben heraus Gottes gute Wege geht Stephan Wannovius,21/07/25

KRIEGSLOGIK

KRIEGSLOGIK Bittere Satire -------------- Wo nicht mehr Kriege, sondern nur noch militärische Spezialoperationen geschehen, kann niemand Kriegsverbrechen begehen Stephan Wannovius, 21/07/25

SEID FAIR

SEID FAIR Gedicht/Lied -------------- Dichter, Dichter, seid zueinander aufmerksam und fair Gebt einander Beachtung und Ehr' Ich selbst kann es bald nicht mehr Ich werde wieder ausserlande sein Dichter, Dichter, seid zueinander aufmerksam und fair Gebt einander Beachtung und Ehr' Es ist gar nicht so schwer Ein bisschen weniger ich, ein bisschen mehr du Ich traue euch das zu Wer ist so gut, wer...

MILITÄRISCHE SPEZIALOPERATION

MILITÄRISCHE SPEZIALOPERATION Barbarei Blut, Blut, Blut Brände Bruderzwist Drohnenschwärme Entführungen Explosionen Flucht Folter Gewaltexzesse Giftgas Gleitbomben Granaten Jagd auf Zivilisten Kinderverschleppung Kriegsgefangenen- Erschiessungen Kugelhagel Lügen Machtspiel Minenfelder Morde Panzermassen Ruinen Schlachtgetümmel Schreie Schützengräben Streubomben Täuschung Tod, Tod, Tod Trauer...

Kerzenschein

Ob frei oder im Glase drin Es wärmt und freut der Kerzenschein Geht mit einher ein Lichterkranz Der ringsherum wirft Schattentanz Schon Streichholz Anblick macht euphorisch Das Phosphor Köpfchen kämpferisch Auf einen Streich Feuer und Flamme Lässt keinen Raum für Zweifel, Panne Die Weitergabe Prometheus gleich Verwandelt Docht und Wachs wird weich In kleine Fackeln und erleuchten Der Menschen...

PFLICHT ZUM GEBET, NICHT ZUM GEDICHT

PFLICHT ZUM GEBET, NICHT ZUM GEDICHT Von einer Pflicht zum Gedicht redet der Vater, redet der Sohn nicht Doch beide fordern uns auf zu beten Beim Beten dürfen wir himmlischen Boden betreten Beim Dichten könnte es uns meist anders ergehen: Wir blieben gedanklich auf der Erde stehen Mal abgesehen von geistlichen Gedichten in der Tradition der Psalmen, die sich Gebeten gleich nach oben richten Aufs...

FERNÖSTLICHES SCHWEIGEN

FERNÖSTLICHES SCHWEIGEN Bald, bald werde ich wieder fernöstlich schweigen Aufs Neue werde ich mir selbst, euch und allen zeigen: Der Mensch muss nicht zum öffentlichen Dichten neigen Er kann auch verzichten und anderes verrichten Im Leben lässt sich Wichtigeres als öffentliche Beachtung finden Vielleicht, vielleicht gilt es gerade jetzt und gerade für mich, den Hang zur Selbstdarstellung und zum...

Immer war sie meine große Frau

Immer war sie meine große Frau Immer war sie meine große Frau, Sehr kontrolliert und überaus gelassen. Jung war sie, eine Wunderschau, Niemals konnte ich von ihr lassen: Wie voll und dicht war doch ihr Haar, Wie schlank und rank, so wunderbar! Damit stand im Gegensatz sie zu mir: Barockes, das war meine Welt! Gern trank ich Wein und oft ein Bier, Hab feinstes Essen gern bestellt. Das war nicht...

Sie habe ihren Moralischen

Sie habe ihren Moralischen „Es kann der Wein noch sein, Doch ich werd‘ nimmer sein“, So dringt es aus ihr heraus. Ja, sie fühlt sich sehr allein Wie ein weltflüchtiger Schein, Selten verlässt sie das Haus. Sie habe ihren Moralischen, Sagt zur Nachbarin die Frau, „Das sind anstrengende Zeiten!“ Die Nachbarin muss sich einmischen, Denn sie weiß seit Jahren genau, Wie dagegen einzuschreiten. „Komm‘...

GELUNGEN

GELUNGEN Ich liebe deine Gedanken, deine Gedichte, deinen Stil,. nicht weil, nicht obwohl sie sich oft komplett von meinen unterscheiden Ich liebe, ich liebe unabhängig das, was gelungen und manchmal in mein Herz gedrungen Stephan Wannovius, 20/07/25

KEINE ANERKENNUNG

KEINE ANERKENNUNG Oft verletzte mich das arg, dass nicht nur Deutschlands berühmtester Internet-Dichter keine einzige meiner Zeilen mag Nicht einmal die, die ihn und seine Werke ehrlich loben Doch wenn ich keinen Kommentar aus seiner Feder selbst bei den hochbegabten Lyrikern sehe, verstehe ich: Es gehe und drehe sich wohl nicht um mich Vielleicht gefällt ihm kein anderer als sein eigener Stil...

CHARAKTERTAUSCH

CHARAKTERTAUSCH Nur noch selten würden wir andere verletzen, könnten wir unsere (Über)empfindlichkeit durch tiefe Empfindsamkeit dauerhaft ersetzen Stephan Wannovius, 20/07/25

MUT ZUR EMPFINDSAMKEIT

MUT ZUR EMPFINDSAMKEIT Ich ziehe den Hut vor empfindsamen Menschen Ich ziehe besonders den Hut vor Menschen mit ganz speziellem Mut Mit dem Mut, ihre Empfindsamkeit in dieser gefühllosen Welt zu zeigen Doch ich will nicht verschweigen: Alle, alle, die zur Empfindlichkeit neigen, finde ich gar nicht gut Extrem schwer fällt es mir, diejenigen zu schätzen, die mit ihrer Überempfindlichkeit stets...

GLAUBENS(STIEF)GESCHWISTER

GLAUBENS(STIEF)GESCHWISTER Gedicht/Gebet/Gebetsgedicht -------------------------------- Liebe Glaubensschwester, lieber Glaubensbruder, gerade wenn dich Mitchristen mal wieder nur als Stiefschwester oder Stiefbruder im Glauben verstehen, solltest du im Gebet zu Jesus Christus gehen Gottes Sohn, der selbst dich seine Schwester, seinen Bruder nennt, bekennt sich in seiner Liebe stets zu dir Er...

KINDER UND GESCHWISTER

KINDER UND GESCHWISTER Mein Herrgott, mein Vater, ich danke dir, dass du mich dein Kind, ja einen Sohn nennst In deinem Reich sind alle gleich Stiefkinder gibt es nicht Lieber Herr Jesus Christ, ich freue mich, dass du dich als Freund und Bruder zu mir bekennst Stiefgeschwister kennst du nicht Wenn ich mich und meine Sünden sehe, verstehe ich deine Liebe und Gnade nicht Mir fehlt noch vieles -...

DIE POST GEHT NICHT MEHR AB

DIE POST GEHT NICHT MEHR AB Früher ging die Post ab Fast überall Und meist auch in der Nähe Heute geht die Post nur noch selten ab Denn die Post ist in der Regel weg Fast überall Und bestimmt in der Nähe Filiale um Filiale macht dicht Privatisierung hat Gewicht: Alles wird schlicht Die Post lässt sogar ihre treuesten Kunden in Ruh' Omas und Opas freundliche Post schließt zu Stephan Wannovius,...

Manch Ungeist flutet das System

Manch Ungeist flutet das System Immer wieder stellen manche ins System Ihre schlimmsten Beleidigungen – Tatsächlich haben sie selbst nichts zu sagen. Das Netz ist für Böswillige ja so bequem, Man redet dort mit allerhand Zungen Und meint, man dürfe sich vorwagen. In Wirklichkeit zeigt solches Gerassel Nichts anderes, als armselige Missgunst – Und immer wieder nur Unduldsamkeit. Da bleibe ich...

Die Neidhammelfütterer

Die Neidhammelfütterer Die Welt wäre so bunt und leicht Ohne die Neidhammelfütterer, Durch sie wird nur das eine erreicht: Die Welt bekommt mehr Verbitterer. Da mahne ich doch an die Toleranz: Ein Neider muss niemanden lieben, Doch lasse er seinen Mummenschanz, Sei nicht Teufel mit böswilligen Trieben. Wem jemand, ein Anderer nicht gefällt, Von dem muss er ja auch nichts lesen, Denn diese unsere...

“Nach dem Regen”

Die Welt hat sich ein Tuch gelegt aus Dunst und Tropfen, schwer und weich. Ein Schneckenzug, der langsam trägt, zieht durch das Gras und wird zugleich, zum Sinnbild einer Zeit, die bleibt, wenn Eile sich am Boden reibt.

Mohnblume am Straßenrand

Kein Beet, kein Plan, kein Gärtnerblick – und doch stehst du so rot, so stolz. Ein Windstoß reicht, du beugst dich schick und stehst gleich wieder auf . Was Ordnung nennt, was Unkraut meint, du blühst, wo man dich kaum vereint.

Kühler als gedacht – schöner als versprochen!

Der Juli kam auf leisen Sohlen, kein Donner, keine Gluthitzeit – Nur Wolken, die sich sanft verschoben, und Wind in weichem Federkleid. Die Felder atmeten in Schatten, die Vögel sangen nicht so grell, und selbst das Korn in seinen Matten stand ruhig, aber aufrecht, hell. Kein Prunk, kein Lärm, kein Sommerschwärmen – doch etwas stiller, tief und klar. Kühler als gedacht, die Farben wärmer – und...

BRUCHSTÜCKHAFT

BRUCHSTÜCKHAFT Über andere wissen wir wenig obwohl wir oft glauben, viel oder gar alles zu wissen Wüssten wir, wie wenig wir über andere wissen, würden wir erschrecken Auch weil wir unsere Fehleinschätzungen entdeckten Stephan Wannovius, 19/07/25

DAS INTERNET-GEDICHT

DAS INTERNET-GEDICHT Dein Gedicht, mein Gedicht geht auf die Reise Ob es wohl jemand finde und gar preise Wer ahnt das schon Vielleicht kommt es nirgendwo statt irgendwo an Es ging dann im weltweiten Netz unter wie so manche Flaschenpost in Fluß, Strom und Meer Stephan Wannovius, 19/07/25

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!