von Poeten für Poeten
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KAIN UND ABEL
KAIN UND ABEL Gott hatte Wohlgefallen an Abel Gott hatte kein Wohlgefallen an Kain Denn Abel ehrte ihn aus ganzem Herzen Kain nicht Doch wenn Abel Gott und Gott Abel aufrichtig liebte, warum liess der Allmächtige dann den Brudermord geschehen Haetten nicht viele erwartet, dass Abel und nicht Kain überlebte Doch Gottes Wege sind nicht immer zu verstehen Stephan Wannovius, Barcelona,...
Karfreitagssegen
Gottes Segen für dich: wenn alle Hoffnung begraben ist und du nur Vergeblichkeit fühlst Gottes Segen für dich: wenn Trost in weite Ferne rückt und Einsamkeit deine Seele wund reibt Gottes Segen für dich: wenn das Licht schwindet und es dunkel wird in dir Gottes Segen für dich: wenn die Sorge nach dir greift und dein Herz flattert wie ein Blatt im Wind Wenn Zweifel dann fragen „Wo ist nun dein...
EHE(R) NICHT
EHE(R) NICHT Mancher heiratet nicht, weil er sich sicher ist, dass das mit der Ehe mit ihm nicht gehe, weil er die Frauen zwar begehre und liebe, aber auf Dauer nicht wirklich verstehe Er sei ein Mann, der große Gefahren sehe und deshalb derartig bedrohliche Risiken nicht eingehe, weshalb er weiter zu seinem bleibenden Single-Status stehe Stephan Wannovius, Barcelona,...
Die Welt vernebelt
Die Welt vernebelt Die Welt vernebelt, Tau hängt an den Trossen, Die Sonne geknebelt, Leer, kalt die Gossen. Wer möchte da nicht In Südregionen fliehen, Verschönern die Sicht Zum Himmelt – und knien? Nur etwas abwarten: In wenigen Tagen Wird der Frühling starten, Dann schwinden Fragen. ©Hans Hartmut Karg 2025 *
Ich kann’s nicht verstehen
Ich kann’s nicht verstehen Wer will das schon schauen, Wenn eine Person brüllend An der Bushaltestelle steht? Widert uns nicht an alles Grauen, Wenn, die Drohkälte spürend, Niemand gerne zum Warten geht? Ich kann’s nicht verstehen: Manche erzwingen einen Status quo, Doch mangelnde Distanz fördert Leid. Solches darf uns nicht geschehen, Denn immer noch sind wir froh, Wenn Menschen leise – und...
Recht und Paragraf
„Recht ist mehr als ein Paragraf – es schützt vor dem, was man nicht tun darf.“
(UN)VERSTAENDNIS
(UN)VERSTÄNDNIS Ich verstehe mich oft selbst nicht Deshalb verstehe ich andere gut, die mich nicht verstehen, weil sie wie ich selbst häufig sehr selektiv auf mich sehen und dabei vielleicht manches übersehen Stephan Wannovius, Barcelona, 09/04/25
BARCELONA
BARCELONA Nur schwer kann man dem Zauber Barcelonas entgehen Doch leicht kann man als Fremder in der alten Metropole Kataloniens in die Irre gehen Wer noch nie dort war, mag nicht verstehen, wie schnell das kann geschehen Stephan Wannovius, Barcelona, 09/04/25
KEIN GEDICHT ODER DOCH
KEIN GEDICHT ODER DOCH Schreibe ich ein Gedicht Oder besser nicht, also eher kein Gedicht Ich, ich weiss es nicht Für die Welt hat diese Frage kein Gewicht Und für mich und mein Gesicht wohl ebenfalls nicht Deshalb ist irgendeine eingebildete poetische Pflicht, wie ich meine, zumindest für mich nicht eine, sondern keine Stephan Wannovius, Barcelona, 09/04/25
Das Land beginnt
Das Land beginnt Das Land beginnt wieder zu grünen, Hoch wachsen Hecken, Waldbühnen. Welche Freude sie den Augen bringen, Die sich auf den Frühling einstimmen! Da jauchzt selbst das kleine Kind, Wenn jetzt wieder dieser laue Wind Ihm durch die dichten Haare gleitet Und Sonne ihm Wärme bereitet. Wenn dann die Natur voll erwacht, Die Grünwelt uns täglich anlacht, Wird jeder Tag zum Lebenszeichen,...
Wenn die Nebel
Wenn die Nebel Wenn die Nebel sich verflüchtigt haben, Gerät uns der suchende Blick klarer, Bilden sich Entscheidungen heraus: Man entdeckt wertbeständige Gaben, Welche früher verdeckt oder rarer Noch schlummerten im Stirnhinterhaus. Mit den Jahren wachsen Gewissheiten, Verstärkt durch erfahrenere Weisheit Mit dem Überschauen der Horizonte Und auch mit den Altersfreiheiten. So wächst uns zu die...
Was nicht der Rede wert
Was nicht der Rede wert Am Monitor werden Säulenmonogramme gezeigt, So oft, dass man schließlich selbst glaubt, Alles sei bunt und ehrlich. Man ist nicht abgeneigt, Obwohl dies vielleicht Lebenszeit raubt. Man wird vom Anblick überzeugt – Wenn man auch verärgert ein wenig schnaubt Und so mancher Kopf sich zur Lehne neigt: Habe ich mir das denn wirklich erlaubt? Was nicht der Rede wert, das...
Wo viele bunte Fahnen wehen
Wo viele bunte Fahnen wehen Wenn viele bunte Fahnen wehen Sind wir in Brüssel heut‘ gelandet, Wo Europas große Koffer stehen, Kommissare elegant gewandet. In diesem Riesenbau, dort sitzen Sie in Büros, gut formiert: Administrativ Zuarbeiter schwitzen, Fast alle sind gut informiert. Das Haus der Staaten der EU Mit seinem farbenfrohen Innern Zeigt: Da herrscht ja ein sanfter Ton, Man hört auch...
GLAUBENSSACHE
GLAUBENSSACHE Einer findet es völlig verrückt Einen anderen es beglückt Mancher ist sogar in und von ihm entzückt Einer will es sich ersparen Ein anderer dagegen seine Kraft und seinen Trost erfahren Einer glaubt nicht daran Ein anderer hat starke Glaubenserfahrung damit gemacht Es habe ihn weit gebracht Es scheidet die Geister Es - das Gebet Stephan Wannovius, 07/04/25
AUSWEG GEBET
AUSWEG GEBET Selbst wenn vermeintlich oder tatsächlich nichts mehr geht Wenn die vertraute Welt nicht mehr besteht Wenn dich viele hassen und sich sogar Familie und Freunde nicht länger mit dir befassen Darfst du dich dennoch auf das Gebet und seine Kraft verlassen Hast du tiefen Schmerz oder große Freude empfunden, bist du dadurch eng mit Jesus Christus verbunden Stephan Wannovius, Dalian,...
DER FLEISSIGE DICHTER
DER FLEISSIGE DICHTER Wenn unser Herrgott es will und er selbst es mag, wird der Poetenkoenig noch bis fünfundneunzig oder hundert dichten, und sich anschließend verpflichten, lyrisch aus dem Jenseits zu berichten Stephan Wannovius, 07/04/25
DICHTERWUNSCH
DICHTERWUNSCH An dich und mich ------------------- Dein Gedicht möge mich, dich, andere - vielleicht sogar Gott erfreuen Mein Gedicht möge dich, mich, andere und womöglich ebenso Gott erfreuen Dein Gedicht möge dich Mein Gedicht möge mich niemals gereuen Stephan Wannovius, 07/04/25
MEISTER UND DILETTANT
MEISTER UND DILETTANT Den Meister, den Meister sieht man mit seinem Werk ringen Er befürchtet, zur Perfektion werde er es nie bringen Den Dilettanten, den Dilettanten sieht man dagegen selten ringen Er ist sich sicher, er werde stets gewinnen und den Siegespreis erringen Stephan Wannovius, 07/04/25
ANHÄNGERSCHAFT
ANHÄNGERElSCHAFT Der alleinstehende einsame kinderlose Dichter hat niemanden überzeugt Der kinderreiche Dichter hat wenigstens seinen kleinen Fanclub gezeugt Stephan Wannovius, 07/04/25
ERNSTHAFTES PARADOX
ERNSTHAFTES PARADOX Nur wer sich selbst nicht ernst nimmt, kann den Ernst des Lebens sehen und ihn bestehen Stephan Wannovius, 07/04/25
DILETTANTEN-LAND
DILETTANTEN-LAND Wir leben in einem Land - hier hat jeder seine Bedeutung und Groesse in der eigenen Hand Der Dilettant wähnt sich als Meister Der Meister dagegen zweifelt an seinem Können und Verstand Wir leben im Selbstdarstellungsland Talent ist nicht wichtig und nicht mehr pflichtig Starkes Selbstbewusstsein und geschickte Präsentation sind vor den Menschen dieser Welt wichtig und stets...
Unsere wunderbare …a
Unsere wunderbare …a Unsere wunderbare …a, Die ist immer für alle da, Liebt Mama, Papa gleichermaßen, Ist Frohnatur und bleibt gelassen, Lässt aus der Ruhe sich nicht bringen, Vermag manch Liedchen laut zu singen, Und sie beleidigt Menschen nie, Will stets Frohsinn und Harmonie. Da dürfen die Verwandten hoffen, Weil sie so herzlich und so offen, Dass sie ein gutes Los gezogen, Ihr die Arbeit...
Unsere wunderbare …ia
Unsere wunderbare …ia Unsere wunderbare …ia Sieht aus wie eine Aurelia, Geschminkt, verlinkt: Die Männerwelt winkt! Sie hat gar manche Tinktur, Bereitet sich vor aufs Abitur, Ist sehr gesund, sie isst ja wenig, Schläft viel, so dass kein Auge tränig. Im Hotel macht sie eine gute Figur, Bleibt schlank, wenig Lachs isst sie nur Und nimmt sich gerne jene Freiheit, Sich zu verlustieren über manche...
Der Abschied
Nun stehe ich an deinem Grab, halte die weiße Rose in der Hand, gucke zu deiner Urne runter und weiß nicht, wie mir geschah. Tausend Gedanken fluten meinen Kopf, die Tränen bahnen sich den Weg, und ich werfe die Blume hinab. Mein Blick geht hin und her, ich sehe, wie viel Leute dich ehren, ein hohes Alter hast du erreicht, doch trotzdem sitzt der Schmerz bei allen. Du warst eine Stütze, eine...
MUAD´DIB
Eine kleine Wüstenmaus in den Weiten der Dünen Völlig unscheinbar huschte sie allein durch den Sand Ich ging auf die Knie um sie liebevoll aufzunehmen, Nahm ihr die Schüchternheit und sie an meine Hand, Zeigte ihr den Weg zur Oase in dieser trostlosen Dürre, Baute darin eigenhändig den Thron, gepolstert mit Samt, Setzte sie darauf und schenkte ihr alleinige Herrschaft So lebten wir ein Jahr...
DREI FROMME TAGE
DREI FROMME TAGE Wenn freitags Millionen ergriffener Muslime in Moscheen gehen Wenn man samstags, am Sabbat, zahlreiche berührte und gerührte Juden kann in Synagogen sehen Wenn sonntags weltweit unzählige beGEISTerte Christen in Kirchen stehen Wenn drei Tage hintereinander so viele fromme Gebete zum Himmel steigen Muesste dann nicht die Welt sich wenigstens an Freitagen, Samstagen und Sonntagen...
DREI FRIEDLICHE TAGE
DREI FRIEDLICHE TAGE Ich frage mich Ich frage dich Müsste die Welt nicht wenigstens drei Tage die Woche eine friedlichere sein? Denn drei Tage die Woche treten Millionen, vielleicht Milliarden abrahamitischer Geschwister* überall auf der Welt in ihre Heiligtümer ein Die Stätten werden erfüllt mit Gebeten zu Gott Freitags strömen Muslime in ihre Moscheen hinein Am Sabbat, am Samstag, kann man...
Musik
Ich schließe die Tür meines Raums setze mir die Kopfhörer auf und drehe die Musik ganz laut. Diese Stimme die mir bis eben noch was sagt ist nun nicht mehr da. Ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus und ich schau zum Fenster raus. Eben ging es mir noch schlecht doch Musik ist das was alles bedeckt. Doch wenn ich denn wieder an die Sache denk und die Musik nicht mehr erklingt, es leise...
NUR WORTE?
NUR WORTE? Die Welt wäre eine bessere, wuerden Dichter so empfindsam und verantwortlich handeln wie sie dichten Dann blieben Worte nicht allein Stephan Wannovius, 06/04/25
SCHÖPFERISCHE PAUSE
SCHÖPFERISCHE PAUSE Zur Kunst gezwungen ist selten gelungen Deshalb sollte sich kein Lyriker zum Dichten zwingen Kreative Pausen könnten viel mehr bringen Stephan Wannovius, 06/04/25
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