SICH WICHTIGMACHEN – ABER RICHTIG

SICH WICHTIGMACHEN - ABER RICHTIG Er macht sich stets wichtig Und dabei macht er fast alles richtig Denn Wichtigmachen ist eine Kunst Nur wer anderen richtig wichtig erscheint, gewinnt deren Gunst Stephan Wannovius, 06/04/25

S´Bänkle vom Hans Meier

An de Roteich stets, e bisl versteckt. Hoch obe uf’m schönschte Hergottsfleck. Wo d’Rebe schon leis d’Kraft vom Städle, us de tiefe Schatte, zu mir hebe. Und sie warte druf, bis de Rein in sinner Ebene, von Ihr s’letschte Mol gegrüßt, und de Saft im Herbscht, doch so fein versüßt. Ja, hier könnt ich sitze bliebe. Und wenns s’Letschte wär, es wär nit so schlimm. Es könnt nit größer were, nit...

Mit manchen Menschen

Mit manchen Menschen Mit manchen Menschen kann man kaum Hinlänglich und tief kommunizieren, Gesprächsweise begehen jenen Raum, Der breit könnte uns weiterführen. Manche sind mit sich zu sehr beschäftigt, Auch Sklave ihrer Antipathien, Weil nur die eig‘ne Gemütslage bekräftigt, Wohin sie sich gern treiben ziehen. Ganz anders der offene Zeitgenosse, Mit ihm lässt sich’s gut unterhalten. Er sucht...

Aspekte des Sprachgebrauchs

Aspekte des Sprachgebrauchs Jeder Satz hat einen Wirkungsaspekt, Denn Worte wollen uns etwas sagen: Mit sehr viel oder ohne jeden Respekt Kann er Anerkennung oder Verachtung tragen. Daran erkennt man dann für sich, Ob Sympathie oder Antipathie vorhanden, Ob man mich schätzt oder Dich – Oder Menschenwürde kam abhanden. Sprache vermittelt auch Bedeutung Durch Worte, die ich dem Hörer zuschiebe....

ACH, WIE (UN)WICHTIG

ACH, WIE (UN)WICHTIG Was, was wuerde geschehen, koennte hier dein Gedicht, koennte hier mein Gedicht nicht mehr stehen? Nun, die Welt wuerde vermutlich nicht untergehen Wahrscheinlich wuerde niemand deine oder meine Abwesenheit sehen Das einzugestehen hilft dir, hilft mir, uns als nicht so wichtig zu verstehen Stephan Wannovius, 05/04/25

SCHWEIGT, DICHTER

SCHWEIGT, DICHTER Lasst uns Vielschreiber mal Charakterstaerke zeigen und lyrisch schweigen Vielleicht fällt uns das leicht, falls wir persönlich zu Widersprüchen neigen Stephan Wannovius, 05/03/25 Anmerkung: Ich selbst habe das mehrfach erfolgreich ausprobiert

BEKENNTNIS ZUM NICHTGEDICHT

BEKENNTNIS ZUM NICHTGEDICHT Gewaltig und schlicht ist das Nichtgedicht Völlig ohne Wörter und Worte hat es groesstes Gewicht Jedermann darf sich freimütig zu ihm bekennen Niemanden wird es trennen Man darf es ignorieren Man kann aber auch sein Schweigen als höchste Form der Kunst interpretieren Wie kein anderes Gedicht vermittelt das Nichtgedicht allen Menschen eine gemeinsame friedliche Sicht...

REGIERUNG UND OPPOSITION

REGIERUNG UND OPPOSITION Selbst wer regiert nicht schlecht, macht es nicht allen recht Er muss begrenzte Mittel vernünftig verwenden und darf kein Geld verschwenden Die Opposition braucht dagegen nicht zu kalkulieren Sie kann auf Stimmungen und Unzufriedenheit spekulieren und die Wähler in vermeintliche goldene Zeiten in der Zukunft entführen Stephan Wannovius, 05/04/25

OPPOSITION

OPPOSITION Ja, ja, die Opposition darf kritisieren Um die Macht und die Mächtigen zu kontrollieren, muss sie es sogar Doch sollte sie dabei nie, nie niemals die Wahrheit ignorieren Denn irgendwann möchte auch sie regieren Fast allen fast alles jederzeit zu versprechen und mit kurzem Gedächtnis der Wähler zu rechnen, ist moralisch ein Verbrechen Es könnte sich später rächen Stephan Wannovius,...

Wer weiß das schon

Es ist tief in der Nacht und ich sitze wach, es ist fast so wie jede Nacht. Doch heute ist es besonders schlimm den meine Gedanken sind so schlimm, so schlimm wie schon lang nicht mehr und ich frag mich wo kommt das nun her. Ich denke und denke und mir fällt nichts ein, doch könnte das der Stress sein? Der Stress den ich seit Tagen hab und der nicht vergehen mag. Oder doch die Angst, die in mir...

MISSACHTETE LYRIK

MISSACHTETE LYRIK Gedichte werden oft übersehen, weshalb viele die Missachtung nicht überstehen und deshalb Wege in den Papierkorb oder in die Schublade gehen Stephan Wannovius, 05/04/25

WÄHLER EXTREM

WÄHLER EXTREM Warum nur, warum nur treten Millionen Millionen Schritte aus der sicheren Mitte Fort vom Ort des Ausgleichs und der Harmonie An einen Ort, an dem nichts als Empörung, Verschwörung und Verstörung Dort sind sie von Parolen, Scheinerklärungen und falschen Versprechungen gebannt Dort am äussersten Rand Sie können nicht verstehen Dass Menschen, die an der Kante stehen, oft leichtfertig...

NICHT (VON) ALLEIN

NICHT (VON) ALLEIN Entweder bekämpfe ich meine Sünden Oder sie bekämpfen mich Entweder kapituliere ich vor meinen Sünden Oder sie kapitulieren Zwar nicht vor mir Aber womöglich vor Gottes Kraft in mir Denn aus mir heraus kann ich das Böse und Falsche nicht lassen Es muss sich schon der Herr mit mir und meiner Schwaeche befassen Was ich nicht verdiene, was ich nicht habe, will er mir aus reiner...

(NICHT) HILFSBEREIT

(NICHT) HILFSBEREIT Inspiriert von des prominenten Hans Hartmut Kargs Gedicht ES GIBT DIE STÄDTE vom heutigen Tag ----- Brauchst du hilfreichen Rat oder eine hilfreiche Tat, dann ist Hilfe oft weit Denn viele Menschen sind nicht hilfsbereit Sie haben sich von Höflichkeit und Umgangsformen befreit Anderen dagegen tut es leid - gern wären sie zur Hilfe bereit Doch sie wissen nicht Bescheid Stephan...

UMKEHR

UMKEHR Wenn wir die Gefahren unserer ICH-Sucht bekennen und sie bei ihrem Namen nennen Wenn wir nicht nur die Schwächen der anderen, sondern gerade unsere eigenen sehen, ehrlich zu ihnen stehen und sie reumütig Gott eingestehen, dann kann es leicht geschehen, dass wir bald neue, bessere Wege gehen Stephan Wannovius, 05/04/25

DER KÜNSTLER ALS NARZISS

DER KÜNSTLER ALS NARZISS So mancher Künstler, so mancher Künstler fühlt sich als Egoheld in seiner eigenen kleinen, oft auch kranken Welt Er kann es nicht lassen, sich ausschließlich mit sich selbst zu befassen Als Narziss, der viel von sich und nichts von anderen hält, wundert er sich, dass sein Werk nur wenigen gefällt Stephan Wannovius, 05/04/25 Anmerkung: Alle Kunstschaffenden stehen in der...

KÜNSTLERISCHE VERGEBLICHKEIT

KÜNSTLERISCHE VERGEBLICHKEIT Kunst, Kunst hat es ohnehin schwer Oft unerheblich, kommt sie auch noch recht überheblich daher Vielleicht schätzen sie Menschen gerade deshalb nicht so sehr Stephan Wannovius, 05/04/25

(ÜB)ERHEBLICH

(ÜB)ERHEBLICH Ein Wortspiel-Gedicht ------- Kunst ist gesellschaftlich meist vergeblich Nur wenige Kunst scheint erheblich Doch ob vergeblich oder ausnahmsweise erheblich, oft wirkt sie überheblich Stephan Wannovius, 05/04/25

Das Gedicht über das Gedicht

Es schleichen Verse durch mein Hirn, mal sanft, mal laut, mal quer im Sinn. Sie klopfen an, sie reißen Türen – und lassen sich nur schwer zensieren. Sie reimen nicht auf Kommando, sie spotten gern dem Poetenstand. Manch Zeile wirkt wie frommer Zauber, manch andre fällt ganz ungeplant. Sie tun, als wären sie berufen, als sei ihr Klang ein heilig’ Licht. Doch wer sie dann erklären müsste, spürt...

„Ich wachse, weil ich muss – nicht weil ich kann“ Ein innerer Bericht einer jungen Pflanze

Ich wachse, weil ich muss – nicht weil ich kann, die Sonne drückt, der Himmel spannt. Kein Regen fällt, kein Wolkenzug, die Wurzel dürstet ohne Trug. Man sagt: „Der Frühling ist so mild!“ Doch alles hier ist übermild. Die Wärme lügt, der Wind ist stumpf, mein Blatt wird welk, bevor es pumpt. Ein Mensch geht joggend an mir fort, er trägt die Flasche, ich den Ort. Er zählt die Schritte, mir fehlt...

Ein Babyfon auf Dauersendung

Ein Babyfon auf Dauersendung Schon früh sind medial verbunden Helikoptereltern mit ihrem Kleinen, Erklären uns stolz und unumwunden, Wie gut sie’s mit dem Nachwuchs meinen. Haben sie jemals wirklich bedacht, Dass ihr Kind nicht bei kurzem Weinen Sich selbst erkämpft die Schlafensnacht, Wenn ureigenes Erleben sie damit einen? Kommt gleich bei jedem Ruf die Mama Und steht gleich Papa auf der...

Es gibt die Städte

Es gibt die Städte Es gibt die Städte in Deutschland, Da kann uns niemand mehr Auskunft geben. Man glaubt es nicht, das ist allerhand, Da gibt es kein Informationsbeleben. Vier-, fünfmal sprechen wir Menschen an, Die entweder fremd oder schultermächtig Uns abweisen, damit wir sodann Weiterhin Ausschau halten, ganz bedächtig. Wir wollten einen Auskunftsfreudigen finden, Der da auch wirklich...

Die Zeit

Die Zeit der Vergangenheit als ich unbeschwert aufwachte und die Freude und Energie spürte, jede Kleinigkeit erkunden wollte und jeder Tag was neues bereit hielt. Zeit in der ich Freude, Wut, Liebe und Trauer fühlte die mich langsam formten zu die Person die ich geworden bin. Wo ist die Zeit? Die Zeit die ich suche wo noch alles unbeschwert war wo jede Kleinigkeit eine Neuheit war ich frage mich...

UNDANK UND DANK

UNDANK UND DANK Gedicht/Gebetsgedicht/Klagelied/ geistliche Ermutigung -------------- Ich achte dich Doch wer achtet mich? Ich besuche dich Doch wer besucht mich? Ich bete für dich Doch wer betet für mich? Ich bewundere dich Doch wer bewundert mich? Ich bin für dich da Doch wer ist für mich da? Ich denke an dich Doch wer denkt an mich? Ich empfinde mit dir Doch wer empfindet mit mir? Ich...

ERMUTIGER

ERMUTIGER Bereitet mir ihre verbreitete Ignoranz gelegentlich oder öfter mal Pein, ich will dennoch weiterhin furchtlos und unverdrossen ein Ermutiger talentierter Dichterinnen und Dichter sein Denn für gute Lyrik trete ich vorbehaltlos ein Wege der ehrlichen Anerkennung werde ich stets gehen, auch ohne dafür Dank zu sehen Stephan Wannovius, 04/04/25

ZWEIERLEI REICHWEITE

ZWEIERLEI REICHWEITE Es erreicht Gott, den Allmächtigen Es erweicht sein Herz Das Gebet Es erreicht Menschen Meist nicht Es erweicht ihre Herzen Noch seltener Das Gedicht Stephan Wannovius, 04/04/25

Die taggelegte Lebenslust

Die taggelegte Lebenslust Durch den Magen geht die Liebe, Das sagte schon die Großmama: Lust rauben keine Tagdiebe, Wenn Nörgeln fern und Leben nah. Fünf Tage Fleischstücke gelegt – So lange warten sie gern hier, Bis Marinieren die Teile pflegt Mit Rotwein, Zwiebeln, dunklem Bier, Essig dazu, die Lorbeerblätter, Senfkörner, Pfeffer, Wacholderbeeren: Zwei Meister sind Überzeugungstäter, Die...

Am Morgen muss sie ausbrechen

Am Morgen muss sie ausbrechen Am Morgen muss sie ausbrechen, Das ist wie eine kleine Flucht. Da gilt es gar nichts zu besprechen, Wenn Fahrrad seine Route sucht. Das ist wie Überlebensmanie: Die Einkaufsmeile zieht sie an: Kaufen will sie eigentlich nie, Aber sie schaut sich Auslagen an. Das ist tägliche Befreiung, Bewegung aus dem Alltagstrott, Wo Waren stehen schön in Reihung: Das hält Gelenk...

Meeresluft

Salzig die Luft Erfrischend der Duft Eine Brise von Fern Mischt Kräuter und Meer Weckt Erinnerungen schön An Regen und Gischt Mit Netz gefischt Schippern Boote in Wellen Mal stürmisch mal sanft Der Hafen in Sicht Ein Abschied schwer Das Dünengras dicht Nur unweit der Weg Unter Schilfdach ein Gericht Der Geruch ein Gedicht

UNDENKBAR

UNDENKBAR Angeregt von Corona, dem Ukrainekrieg und Trumps Handelskrieg ------- Das Undenkbare, das Undenkbare bleibt nur solange undenkbar, bis es passiert Denn nicht selten überholt die Realität alle Vorstellungskraft Stephan Wannovius, 03/04/25

Das Poetenpodium

Das Poetenpodium ist eine Online-Plattform für Poeten & Poetinnen, auf der Du lyrische Texte verschiedener Autoren und Autorinnen findest. Du kannst eigene Poesie veröffentlichen und Poesie anderer bewerten und kommentieren. Mach mit und veröffentliche Deine Texte auf Poetenpodium.de!