Den Pflichten dienen

Den Pflichten dienen Wer es nicht anders will, Hat der es nicht anders verdient? Schlittert er in eigenes Unbill, Wenn er den Pflichten nicht wirklich dient? Es gibt nun mal jene Pflichten, Die kann man belächeln, jedoch nicht ignorieren: Von allein lässt sich kein Wohlstand aufrichten, Verweigerung kann damit zur Kündigung führen. Denn das System muss ökonomisch funktionieren, Damit es...

Stadionglück

Stadionglück Es gibt für so manchen Zeitgenossen, Welcher sich nicht mit Ruhm begossen Vom Bildschirm her jene Tagesunterhaltung, Berieselung genannt, ohne Eigengestaltung. Von daher ist das Stadionglück höherwertiger, Denn Gesellung in Gruppe ist sozialwertiger, Wenn man mit Fans gerade dorthin schreitet Wo man auf sanfter Schwarmwelle reitet. Was bringt das Liegen auf dem Sofa, Was bringt ein...

Dem Freunde zum 80. Geburtstag

Dem Freunde zum 80. Geburtstag Wer geht im Alter bei Wetter und Wind Noch dorthin, wo Flugwettbewerbe sind? Wer kleidet sich elegant, man kann's kaum fassen Und marschiert im Alter durch Straßen und Gassen? Wer ist im Alter noch so technikaffin, Mit Freunden, Enkeln und Bastelsinn? Wer hält noch zu Kegelbrüdern Kontakt, Damit an ihm keine Einsamkeit nagt? Das ist der Freund, ein großer...

Gewusst wohin

Wenn du verloren, nicht weißt wohin, dann geh mit den Dingen, bis zu ihren Enden, und lass vom Mut geküsst, von ihren Händen, auf dass sie ohne Schwanken, den wachen Ohren, vom Nachglühen des Orts erzählen... ...von dem sie einst gesprungen, und der versteckten Helfer, Schilde und Schwerter, vermählen.

Die Möven 😉

Die Möven und die Touris “Die Touris” hauen ab” Schreien die Möven voll Graus, vorbei Die Zeit in Saus und Braus. Gratis Pommes, Crêpes, Eis, gebackener Fisch, kommen jetzt nicht mehr auf den Tisch! Doch weit oben höre ich Sie dann leise sagen: “Wir sehen uns wieder in ein paar Tagen!” Nächstes Jahr kommt Ihr wieder angerannt und wir stehlen Euch das Essen aus der Hand! 😉 © Ingo Eckart September...

Verlästerte Gesellschaft

Verlästerte Gesellschaft Man muss inzwischen sehr aufpassen, Mit manchen Zeitgenossen ist nicht gut zu spassen, Denn sie verkennen leider Dein Reimentzücken, Wenn Du ihnen kurz kehrst Deinen Rücken. Die verlästerte Gesellschaft, ihre Meute Braucht Feindbilder, so wirst Du zur Beute, Und ehe man es sich als Redlicher versieht, Singt Neidhammelei im Raum ihr altes Lied. Du siehst: Manche brauchen...

Literaturpreisvergaben

Literaturpreisvergaben Viele sehen ja am ersten Tag sofort, Wer auf dem Poetry-Slam den Preis gewinnt, Oft in einem herausragenden Outfit, Dazu Mütze und toller Haarschnitt, Das Lächeln dem Meister wohlgesinnt, Die Konkurrenz schon an fernem Ort. Ist Literatur auch Sklave der Erscheinung, Vielleicht der brechenden, lautenhalsen Wucht, Des Vortrags mit herausposaunter Überheblichkeit, Als...

Hanfgedicht

Hanfgedicht JVA Heimsheim, Winter 2022 übertragen aus dem Handschriftlichen O Hanf, du große alte starke Pflanze wie ich so gerne mit Dir tanze. Kannst Berge versetzen und sogar den Glauben ersetzen. Du gar wunderbares Kraut machst vieles möglich was einen schier aus den Socken haut. Ob groß, ob klein, ob jung oder alt gibst Menschen Frieden und besonderen halt. Hoch gelobt und von vielen...

Kosmostatsache

Kosmostatsache Auch wenn wir es selbst kaum glauben: Immer schon holt uns der Himmel ein. Selbst wenn wir uns Freiraum erlauben, Rauscht er in unser Leben hinein. Man will auch nicht gern anerkennen, Dass Kosmisches uns narren kann: Selbst wenn Horoskope uns Schlimmes nennen, Bleiben wir Zukunftshoffende, Frau und Mann. Manchmal ist es Pfusch, manchmal Segen, Das lässt sich im Nachhinein erst...

Brennnesselsud

Brennnesselsud Jahrelang dasselbe Kummerleid: Die Tomaten fruchteten nicht sehr. Ein guter Freund wusste Bescheid: Brennnesselsud macht Früchte schwer! Also die Brennnesseln abgeschnitten, Mit der Rebenschere am Wegesrand. Da wachsen sie, nicht gern gelitten, Wo der alte Holzschuppen stand. Die fühlten sich dort wohl, Doch die Tür hätte man frei, Also machten wir den Eimer voll, Womit man des...

Da war ihm doch

Da war ihm doch Da war ihm doch, Als würde er heute Vom Sonnenschein geküsst. Man hat ihn herzlich begrüßt Alles altbekannte Leute, Das Gespräch wartete noch. Zuerst die Pflicht und dann die Kür, Also auf zum leidigen Gespräch – Im Sinnen auf die schönere Tätigkeit Mit ihr, seiner ersehnten Lieblichkeit. Schon schlug sein Herzgefäß: Lächelnd ging er zur Tür. Er kam gern wieder rasch heraus Aus...

Die Diagnose

Die Diagnose Ein Mann glaubt, er sei sterbenskrank, Der Gevatter hätt' ihn in der Hand, Er sei mit seinem Leid allein Kann leider nur noch sterbend sein. Dann überlegt er doch genau, Ob er im Netz sich mache schlau Ohne Arztes Ratschlag einzuholen, Den Freunde ihm haben empfohlen. Die Angst wächst, schweren Herzens dann Holt er sich Mut, um irgendwann Zu überwinden den Furor: Ins Auto steigt er...

Maigrüner Mittwochstod

Als goldene Sonnenstrahlen siegreich die tränenschweren Regenwolken vertrieben, kroch die Rasenmäher-Mafia aus ihren "schuppigen" Verstecken hervor Ein motorisierter Heereszug, von Perfektion besessen, stürzte sich gierig auf die zartschimmernden, maigrünen Halme - taub für das flehende Wimmern der gänseblümchenweißen Kronen, die zwischen messerscharfen Klingen ihr Leben ließen Unter der...

Erschöpfte Blumen

Blumen, müde vom endlosen Sommer, senken ihre schweren Köpfe, als trüge der Wind ihre Träume fort Farben, einst ein lebhaftes Rufen, ein schallendes Lachen, flüstern kaum hörbar am Rand der Zeit Sonnenglut, lastet nun schwer, da selbst die Wärme zur Bürde wird Ein leises Seufzen, verhallt im fliehenden Abendlicht, mit dem letzten Tanz für die Schatten - die da kommen © Scully van Funkel –...

Melodiesegen

Melodiesegen Wenn keine Botschaft mir mehr taugt, Höre ich Töne, mache Musik, Damit die im Gemüt sich festsaugt Als Rettungsanker, mein Geschick. Denn hold tragen mich Melodien, Welche Genies mir schenkend gaben, Als sie mir frank und frei ihr geliehen, Die Freuden, nichtlehrend' Vorgaben. Was sie mir dabei präsentieren, Das weitet Herz, Gemüt und Seele. Allein die dürfen mich verführen, Weil...

Märchenzauber

Märchenzauber Wer nicht mehr Ein noch Aus weiß, Der sollte Märchenfilme schauen. Dort lebt ja auf Dichters Geheiß Das Gute auf, dem sollst Du trauen! Nimm Dornröschen, Aschenputtel, Leb' in die Märchenwelt Dich ein. Das ist, als käm die Soß' zur Nudel, Wenn wohlig gaumt Pasta hinein. So zeigt das Glühen Deiner Wangen, Wie die Fantasie sich zur Seele neigt, Hält mit Erzählreiz Dich gefangen, Weil...

Keine Sorgen

Morgens aufgewacht, nach friedlichem Traum Keine Sorgen in der Nacht, am Tag wohl kaum Doch so wird es, nie wieder sein Du bist gestorben, nichts, wird wieder fein

Immer wenn wir zürnen

Immer wenn wir zürnen Immer wenn wir zürnen sollten wir schon wissen: Mit einem kleinen Lächeln ließe sich der Tag küssen. Der strenge Blick mag manchmal nötig sein, doch sollte der Sender stets wissen: Vielleicht bleibt dieser Manier allein. Freundlich sein mit Gestik und Mimik gewinnt jeder ein Begegnungsspiel, mit dem man von vornherein ja weiß: Man gelangt damit ans große Ziel. Denn die...

Spiel will Freude schenken

Spiel will Freude schenken Mit vier Jahren spielte er schon, Begeisterte die Fürstlichkeiten, War des Konzertmeisters lieber Sohn Und wollte aller Welt viel Freude bereiten. Die Geige nahm er, der kleine Mann, Entlockte ihr die schönsten Töne, Weil lieben er will und spielen kann, Damit die Welt sich mit Musik versöhne. Als sie mit langanhaltendem Applaus Sich bei dem Wunderkind bedankten, Ging...

Filmsucht

Filmsucht Wie kann man nur ständig Filme schauen, Sich damit ureigene Fantasie verbauen, Wenn draußen unsere Sonne lockt Und niemand vor dem Monitor hockt? Am Sonntag gilt: Spazierengehen, Auf Blumen, Wiesen, Wälder sehen! Nur Süchtige wollen Tongejammer Und sitzen in ihrer Dunkelkammer. Braucht Lebensfreude die Filmwelt? Ich geb' da lieber Fersengeld Und baue auf die Heilsrichtschnur: Dasein...

Der Werkzeugmacher

Seit je her weiß er, und ich weiß es nicht. Die Zunge als Hebel, bis zum jüngsten Gericht. Ja die Zunge schlägt zu oft, in seinem Kopf. Das verzerrte Bild, zieht den armen Tropf. Drückt ihn, bis er handeln muss, verdammt, zu unser aller Verdruss. Erfüllung hängt zu hoch, so saftig, rot und prall. Der Gedanke in seiner Hand, bringt Sie zu Fall. Doch das letzte Stück wird immer fehlen, zum...

Dichter des Alltäglichen

Dichter des Alltäglichen Das ist mir ein Gnadengeschenk, Das Alltägliche stets zu ergründen, Es aufzunehmen, was eingedenk Des Lebens lässt sich darin finden. Immer schon schauend fasziniert An einfachen Lebensprozessen Hat mich Wesentliches geführt. Eitel bin ich niemals gewesen. Auch kleinteilig ist unsere Welt, Pippaublüten finde ich schön, Bin auf Einfaches eingestellt, Will gern in...

Weinender Himmel

Der Himmel weint, die Wolken ziehen, Ein grauer Schleier liegt so schwer. Der Wind heult wild, die Bäume biegen, Ein trüber Tag, belastet sehr. Dicke Tropfen prasseln auf das Dach, Ein monotoner, wiederkehrender Klang. Immer mehr Tropfen werden zu Krach, Hoffentlich nicht mehr allzu lang.

Hier ist Heimat

Hier ist Heimat Kein Steinchen wird Euch jemals sagen, Nach welchen Sternen Ihr sollt jagen, Denn das gesamte Sternenzelt Bleibt außerhalb der Lebenswelt. Raumflüge suggerieren zwar, Dass für die ganze Menschenschar Ein Stern für uns zur Verfügung steht, Wenn's auf Erden nicht mehr geht. Welch' Illusion, welch' dumme Mär', Die Erdlast hat's doch jetzt schon schwer: Dürren lassen uns jährlich...

Die Dreiundneunzigjährige im Café

Die Dreiundneunzigjährige im Café Sie saß neben dem Rollator, Trank ein Tässchen Milchkaffee, Darauf ein Herz als Feindekor, Immer noch blieb sie Gourmet. Der Mann gestorben, sie allein, Keine Zeit sollte sie je besiegen: Der Bus fuhr sie zur Stadt hinein, Wo ihre schönsten Geschäfte liegen. Damit sie auch an jedem Wochentag Den Stadtbus tatsächlich nahm Und dort eine Kleinigkeit kaufen mag, War...

Am Grenzzaun

Am Grenzzaun Wo Reifweiß Felder überdeckt, Da stehen die Rehe am Waldesrand, Dort, wo man ihre Anmut gern entdeckt, Sie zum Grenzzaun flüchten, unerkannt. Der Mensch, der da nicht sein will, Der immer nur lurt nach Sicherheiten, Gibt es für den noch Idee und Ziel, Die ihn außer dem Begehren begleiten? Stehen Menschen mit sich im Einklang Oder nur noch in ihren Wohlstandszielen? Besteht bei ihnen...

Auf der Kirchenbank

Auf der Kirchenbank Da gibt es in Kirchen bewegende Bilder, An den Bänken die alten Familienschilder, Zu zeigen Ungläubigen und Verächtern Die Namentlichkeit von Geschlechtern. Jene Schilder, sie sind noch immer da Und dem Altarbild möglichst nah. Doch ihre Besitzer sind längst weggereist, Vergangen, vergessen, ihr Platz verwaist. Es bleibt immerzu menschliches Ringen, Der Unsterblichkeit ihr...

Fremde Köpfe

In fremden Köpfen liegt ein Meer, schlägt unsichtbare Wellen, Geheimnisvoll, endlos, schwer, verborgen in Gehirnzellen Wünsche und Sehnsüchte lagern dort, Gedanken ziehen vorüber wie Wind Ein unerforschter, ferner Ort, wo nicht jeder den Ausgang find

Die besten Fragen…

...werden immer nicht gestellt. Haben bei den Grünen eigentlich mehr Besitzer von teuren Elektroautos (nach den Straßenblockaden der "Klimakleber") oder Kohlekraftgegener (als der letzte Atommeiler abgeschalten wurde und wieder mehr Schlote qualmten) ihre Parteidokumente abgegeben? Ein syrischer Asylbewerber verlor die Klage gegen seine Abschiebung in ein sicheres Drittland und entzog sich der...

Zeitatmung

Zeitatmung Menschen rasen um die Erde, Meinen, dass vonnöten sie überall sind, Geben Sporen ihrem Pferde, Vergessen, dass sie sterblich sind. Langsam flieht jedem die Zeit, Behäbigkeit verleiht zwar Ruhe. Doch sind wir zum Schauen bereit, Wo man nicht liege, nur noch tue? Auf Friedöfen liegen Würdenträger, Der Unsterblichkeit einst verschworen. Doch Gevatter Tod, der Sensenjäger Hat längst sie...

Das Poetenpodium

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