Schmerz
Manchmal wenn der Schmerz zu groß ist, gehe ich ins Nebenzimmer meines Herzens. Von da aus fühlt er sich etwas gedämpfter an und ich habe ein paar Sekunden mehr mich darauf vorzubereiten, meine Gefühle zu fühlen. © A. Namer
Ein fremder Blick
Ist das die Glut, die Dich bewegt? Die Liebe, die in Tränen lebt? Erreichst Du je, was Dich durchdringt – oder fliehst Du, wenn Sehnsucht singt? Dein Leben – eng wie ein fremder Raum, Du siehst das Licht – nur im Traum. Du stehst für viele, stumm und leer, von Illusionen getragen wie das Meer. Ein Tag vergeht, ein Blick verweht, Du lebst, doch weißt nicht, wie es weitergeht. Die Welt ist laut,...
Es war einmal
Es war einmal vor langer Zeit, Ein Ehepaar,, Das war bereit. Sie heirateten, Im Jahre 66, mit einer Hochzeit, so prächtig. Kinder sie bekamen, Viere davon, 2 davon Jungs waren, Einer davon als erstes die Welt erklomm. Mit einer Mutter so liebevoll, Und einem Vater so herzlich, Hegte keiner von ihnen lange Groll, Der Abschied war so schmerzlich. In Krankheit so wie in Gesundheit, So es bei der...
Miss Liberty – For Democracy
Miss Liberty wird sie genannt, Ist auf der ganzen Welt bekannt – Von Weitem hoch sie ragen sieht, Wer aus der Alten Welt entflieht. Im Hudson voller Stolz und Mut Tut sie gequälten Seelen gut! Sie taucht empor aus Wassers Front, Die Fackel blitzt am Horizont – Gestreckt der Arm, der hoch sie hält, Damit sie nicht ins Wasser fällt! Von purem Gold die Flamme brennt, Vom Himmel sie kaum etwas...
Immer mal wieder
Immer mal wieder Immer mal wieder Höre ich verflossene Lieder Von Bands, von denen keiner mehr lebt. Das ist schon recht bitter, Wenn der Tod, der Schnitter, Mich meinem Begegnungssegen enthebt. Wie schön, wenn ich aufstehe, Die Schallplattensammlung ansehe, Erinnerlich der herrlichen Jugendzeit. Dann wächst in unmittelbarer Nähe, Wenn auf die Schwarzscheiben ich sehe Erinnerlich heran, was...
Dem wunderhellen Licht
Dem wunderhellen Licht Dem wunderhellen Licht gebührt Der Trost des Ewigwährenden, Doch wenn es nur notgeführt, Wird das zum Lebenszehrenden. Dann bleiben Schwindel und viel Schweiß, Man kommt den Heißzeiten nicht aus, Und auch Ozon treibt nun Verschleiß, Manchem Leben beschert das den Garaus. Da sehnt man gern den Herbst herbei, Auch wenn man Helles wirklich mag, Denn erst dann fühlen wir uns...
Hinter meiner Maske
Das blut der wahrheit, Aus meiner Haut es kriecht, Es lindert mein Leid, Den keiner sieht. Ein stiller schrei nach Hilfe, Keiner es erkennen darf, Ich mich dafür schäme, Für die Gefühle die ich in mir trag. Die Spuren eines Sturmes, Meine Haut sie schmücken, Der Captain verliert die Beherrschung des Kurses, Der Frust die Gefühle von innen nach außen drücken. Was hat sich verändert? Ich kann es...
Herbst Regen
Ein Kind es hebt, Die Blätter vom Boden, Sie nass ein seinen Händen klebt, Als sie von den Bäumen flogen. Die Blätter sie leuchten, Voller braun, gelb und rot, Kinder die Blätter bräuchten, da es sich als Schmuck lohnt. Ein Windzug es zieht, Durch den Wald hindurch, Das Blatt es fliegt, So schwerelos und ruhig. Der Wind uns führt, Zu einer Lichtung hinein, Die Sonne warm unsere Gesichter...
Licht
Du wundervoller Mensch. Wie Wasser für des Durstigen Kehle ist dein geduldiges Schweigen für meinen geplagten Geist in dieser lärmenden Welt. Glaube nicht, es macht dich klein. Denn dein Schweigen entspringt nicht der Gleichgültigkeit, sondern der wissenden Liebe. Sie hält dich fest, wie die Wurzeln den Baum festhalten. Und der Baum des Lebens ist still, weil das Atmen keiner Worte bedarf. Er...
Der verlorene Weg
In deiner Augen Wärme ruht mein Geist, langsam taut was längst vereist. Ein sprudelnd Quell voll Schmerzen, entspringt aus tief verletztem Herzen, Und Tränenbäche tragen fort, Legen frei, was fast verdorrt. Aus der Hoffnung kleinem Samen vermag's noch keinen Blick zu wagen Streckt sich dennoch zitternd zart, ein Leben das die Kälte narrt. So schimmernd schöne Blüte, glitzernd Licht in sanfter...
Schwäche und Stärke
Es gibt keine Stärke ohne Schwäche. Denn der Stamm, der dem Sturm trotzt, schöpft das Wasser der Erde mit den feinsten Gliedern seiner Wurzeln und die Krone, die die Nester der Vögel trägt, streckt sich mit den zartesten Blättern, um vom Licht der Sonne zu trinken. So sei dir deiner Unzulänglichkeiten bewusst, denn oft sind sie es, die deine Stärken hervorbringen. Und mehr noch: Dort wo du...
Rennfeuer
Die Angst, gleicht einem Erz. Schürfst du in der Tiefe des Lebens, kommst du nicht umhin es zu berühren. Ich lege es frei, solange mein Weg seine Ader überkreuzt. Doch folge ich der Ader nicht. Auch lasse ich das Erz nicht zurück, da es die Gefahr birgt, dass ich irgendwann darüber stolpern werde. Ich klaube es, poche es, röste und wasche es. Danach beschicke ich es im Rennfeuer meines...
Das Wasser spricht zum Leben
Du, mein Kind, sieh dich an, im Spiegel deiner selbst. Immerzu willst du mir entfliehen, dich losreißen, mich ablegen, als wäre ich eine Last. Auf deine Vergänglichkeit blickend verwehrst du dich dir selbst. Du hast meine Ruhe verschlungen, selbst über die Gezeiten hast du dich hinweggesetzt. Sag wer bist du, dass ich deinem kleinen Herzen folge, obwohl die Kraft einer ganzen Erde an mir zieht....
Überhitzung der Luft
Überhitzung der Luft Die Sonne verbrennt unser Land, Dürren bedrohen die Menschheit, Wo Wälder sind schon verbrannt, Auch wir Opfer der Trockenheit. Autos fahren mit ihren Klimaanlagen, Ladenkühlungen emittieren heiße Luft: Wo Menschen ihre Atemnot beklagen, Riechen sie kaum mehr Blütenduft. Bahnen, Büros, Schiffe, Flugzeuge Und Häuser kühlen ihre Innenräume. Wasser in Talsperren gehen zur...
Unsere Tage
Unsere Tage Unsere Tage können nicht reichen, Wenn wir die Nacht nicht entdecken, Damit Nöte von uns weichen, Wenn wir Lippen bedecken. Traumreisen bleibt uns ganz nah, Wo gestreichelt wird, sanft berührt Und auf Freuden ein jeder sah, Weil der Mond zur Höhe führt. So sind nachts offene Weiden Sehr feucht, wenn sie bestellt: Lust vertreibt all unsere Leiden, Wenn wir in der Liebe Welt. ©Hans...
Die Söldner dieser Welt
Sie kamen aus Ländern, wo Hunger besteht, aus Städten, wo keiner den andern versteht. Sie trugen Uniformen, statt einen Traum, ihr Weg war Staub, sie kannten ihr Ziel kaum. In Afrikas Glut, im endlosen Sand, dient’ jeder für Lohn in einem unbekannten Land. Die Fremdenlegion gab Brot und Mord, und nahm sie die Seele mit jedem Ort. Dann zogen sie weiter, wie ein Schattenheer, die Namen gelöscht,...
Nicht mehr lange
Nicht mehr lange Nicht mehr lange, so hoffe ich, Werde ich aus der Klinik entlassen, Küsse endlich dann wieder Dich, Darf Dich an schönsten Stellen fassen, Denn so wächst mein Lebensmut Und wieder haben wir es gut. Denn schon recht lange – Mir war das nicht recht geheuer! – War mir vor der Diagnose bange, Denn mein Leben bleibt mir teuer! Nicht mehr lange, so hoffe ich, Kann ich wieder alles...
Mein schönstes Gedicht
Mein schönstes Gedicht Mein schönstes Gedicht Hab‘ ich Krankenhaus im geschrieben. Es hat großes Gewicht, Denn wir alle sollen wieder lieben. Es ist nicht leicht, Mit Krankheiten zu leben, Aber Reimen muss sein, Weil Worte mir Sinn geben. Und mein Reimen hat mich Von Schmerzen abgelenkt, So dass ich ganz für Dich Verfasst, was man Liebster schenkt. ©Hans Hartmut Karg 2025...
Teellipsen am Heimweg
Via Teer Aus Modell T Mittels T-Schirmes Unter die T-Träger Ins T-Shirt Zum T-Kocher Mit der T-Tasse Auf den T-kholzstuhl T-Löffel hinein Blick durch Fenster T Gegen T-Brücke Über die T-heke En-T
Fantasie
Im Rauschen der Klänge glitzern Girlanden Bilder in fahles Licht Gedanken flirren durch Raum und Zeit Im Dreivierteltakt schaukelt ein weißes Segelboot Voller Mond zieht die Zeit hinweg In der Ferne läuten Glocken unterm Sternenzelt
Es fanden sich Töne
Es fanden sich Töne Es fanden sich Töne zu Melodien ein, Du durftest auf einmal ganz selig sein, Wenn mit dem Reigen seliger Geister Eröffnete nun der dirigierende Meister Dein Finden: Du hörtest zu wie gebannt, Was an Musik plötzlich im Raume stand. Es fanden sich Töne, welche sanft strahlten Dich mit der Welt aussöhnten, Bilder malten, So dass das Schlimme verblieb Dir fern, Als Wundergefühle...
Wenn ein lieber Mensch gegangen
Wenn ein lieber Mensch gegangen Wenn ein lieber Mensch gegangen, Wächst übermächtig das Verlangen, Dass seine Ideen weiterleben In Erinnerung wir uns begeben Und wir uns nicht daran gewöhnen, Mit seinem Ableben zu versöhnen. Es treibt uns stets in große Unruh‘, Wenn der Tod schlägt Türen zu, Plötzlich der eine weg, den man mag Und finster wird der Sonnentag, An dem wir leider schmerzlich spüren:...
Antiheld
Du schreibst Texte, die keiner liest, sie blühen leise, wo niemand sie gießt. Du siehst die Welt aus deiner Sicht, wie sie nun mal ist – kein blendend helles Licht. Du glaubst, du seist der große Antiheld, der scheitert an dem lieben Geld. Du träumst von Blüten, groß und rein, sprichst immerfort vom Frieden – so soll er sein. Du bist ein seltener Idealist, der sich nicht wie ein Materialist...
Wut
Mein Freund – vorbei heißt nicht vergessen, ich bin immer noch von Wut besessen. Du verhieltest dich so gemein, hast dich benommen wie ein Schwein. Warum musst du lügen, warum betrügen? Ich vertraute dir einst mein Herz – jetzt bist du längst durchschaut, der Verrat bleibt wie ein scharfer Schmerz. Kollegen hinterrücks verraten – das sind die schlimmsten Schandtaten. Sag, hat dir dieser Verrat...
Festnahme
Jungs, trinkt lieber euer Bier, ihr vergeudet nur eure Zeit hier. Was wollt ihr von mir, was soll das Spiel? Eure Anschuldigungen – lächerlich, nicht viel. Ich bin nicht der skrupellose Mann, nicht der Dealer, den ihr sucht. Keiner, den man einfach bannen kann, nicht der Typ, den ihr verflucht. Verhaftet ruhig den Falschen heut, euer pflichtbewusstes Herz verzeiht. Hauptsache, ihr habt mal...
Was nützt es dir
Was nützt dir dein gutes Aussehen, wenn dahinter kein Leuchten spricht? Was nützt dir, dass Frauen dich begehren, wenn sie dich wirklich kaum ehren? Was nützt es, stets im Rampenlicht zu stehen, doch wenn’s darauf ankommt, allein zu gehen? Was nützt dir dein prall gefüllter Geldbestand, wenn Neid dich umgibt wie feiner Sand? Was nützt dir dein kluger Verstand, wenn all der Glanz den Weg...
Nicht egal
Mir ist es nicht egal, ich will hinein ins Lokal. Warum bleibt mir die Tür versperrt – bin ich euch etwa nichts mehr wert? Euer Verhalten kann ich nicht verstehen, soll ich wirklich wieder gehen? Ist es mein Stand, mein Kleid, mein Blick – was hält euch ab, was weist mich zurück? Gut, ich geh – mit Bitterkeit. Doch eure Tür bleibt eng und klein. Wer andere ausschließt, zeigt bereit: Der Weg zur...
Lyriker
Mensch, du wirst jetzt aktuell, man nennt dich schon intellektuell. Du wirkst belesen, klug und fein, vieles bleibt aber nur schöner Schein. Du schreibst ganz dufte Sachen – mit deiner Lyrik lässt sich Karriere machen. Doch erwarte nicht allzu viel, so verfehlst du dein großes Ziel.
Geht da nicht viel neben hinaus?
Geht da nicht viel neben hinaus? Braucht man denn so viel Klopapier In diesem immens großen Krankenhaus, So viele Handtücher, Serviettenpapier – Oder wandert das heimlich hinaus? Lagen auf dem Teller nicht drei Scheiben Wurst Noch für die Patienten auf dem Tablett? Wäre morgens gegen unseren Kaffeedurst Nicht noch eine zweite Tasse ganz nett? Geht da nicht zu viel neben hinaus, Wo man sich ganz...
Ich bin ja bekannt
In einer Stadt, die mich noch nie sah, steh ich vorm Exclusiv-Club – ganz wunderbar. Der Türsteher spricht: „Verschwinde, geh weg!“ und behandelt mich wie den letzten Dreck. Ich lächle mild, zieh einen Schein, „Ich bin bekannt – darf ich wohl rein?“ Er wird charmant, fast galant, und winkt mich durch – wie elegant. Ich bin ja bekannt, mir stehen Türen offen. Doch in der Presse – nie genannt, ich...
Das Poetenpodium
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