Perfekter Luxus?
Der Kreuzfahrtriese pflügt voran
Teilt gemächlich Meereswellen,
Fährt auch nachts, weil er das kann,
Ruhe wird sich kaum einstellen.
Niemand sieht den vollen Rauch,
Wenn die Herrschaften dann schlafen.
Manche füll’n sich spät den Bauch,
Womit sie sich selbst bestrafen…
Kein Vogel singt nahe des Riesen,
Die Blume ziert kein Wellentreiben,
Wenn man meint, reisen zu müssen,
Womit man prahlt und kann schreiben.
Das Schiff ist sauber, alles glänzt,
Hier lässt nichts die Blätter fallen,
Denn alles scheint sehr entgrenzt,
Wenn hier Sehnsuchtswünsche fallen.
Luxus kennt auch Völlerei,
Wo zwischen Himmel und Meeren
Speck man isst zum Frühstücksei –
Und lässt sich gar nicht bekehren…
Wird man denn nicht krank von Dünsten,
Wo zur Theke Menschen eilen
Und im Neid stehen mit Günsten,
Wenn beim Nachbarn Augen weilen?
Mit dem Schock der Pandemie
Wären Wärmetauscher nötig,
Filterungen wie noch nie,
Damit Leben da nicht ledig.
©Hans Hartmut Karg
2020
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