Zwischen nüchternem Weiß und warmen Farbtupfern liegt mein Raum wie eine kleine, lebendige Welt.
Mein Krankenpflegebett steht im Zentrum, ein Ort von Ruhe und Geborgenheit,
daneben mein Rollstuhl – stiller Zeuge von Mobilität und Stärke zugleich.
Ein Wagen voller medizinischer Helfer glitzert sachlich unter dem Licht,
als wäre er ein kleiner Schatz aus Funktion und Fürsorge.
Doch das Leben blüht grün: meine Pflanzenwand aus Buchsbaumblättern, plastisch und stolz,
als wollte die Natur selbst ein Stück ihres Atems hier verweilen lassen.
Mein Klavier steht leise, bereit, Töne in die Luft zu zeichnen,
neben meinem Terrarium, wo winzige Welten im Glas pulsieren.
An der Decke hängen Papierflieger wie eingefrorene Träume,
die sehnsüchtig auf einen Windstoß warten, um sich in Bewegung zu setzen.
Und dann ist da Merlin, mein treuer Begleiter,
der sich dicht an mich lehnt, unter der Decke warm und weich,
ein Herzschlag neben meinem, der alles vereint: Schutz, Wärme, Farbe, Leben.
Hier verschmelzen Alltag, Pflege, Kunst und Natur zu einem kaleidoskopischen Moment,
in dem selbst die kleinsten Dinge wie Helden wirken,
und jeder Farbton, jede Form erzählt von meiner Welt,
voller Ruhe, Freude und sanfter Kraft.
Hallo Lucio, berührend. Ich habe bereits deinen Liebes(kummer)zyklus freundlich kommentiert.
Ein paar Anstöße
MEIN WUNSCH
Ich wünsche
dir und mir,
dass dein Werk
Beachtung findet
und nicht namenlos
im Meer der Poesie
verschwindet
Stephan Wannovius,
China, 11/10/25
APHORISMEN
Freude schreibt leichte,
seichte Gedichte
Leid eine tiefe,
berührende Geschichte
——–
Freude dichtet alltäglich
Leid dichtet zum Weinen unerträglich
——
Freude ist oft seicht und leicht
Erst Leid hat Tiefe erreicht
Stephan Wannovius, Dalian, China, 11/10/15
BERÜHRUNG
Kritik und Selbstkritik
——
Es gibt wenige Gedichte,
die berühren,
weil auch viele Dichter
seichte poetische Gespräche und Selbstgespräche führen
Nur in wenigen Werken
kann ich Schicksal
und Tiefe spüren
Die meisten sind oberflächlich,
einfach so da und
oft dem Blablabla
ganz nah
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 11/10/25
LG aus Fernost
Stephan
Hallo Lucio,
wenn einer Beachtung und Achtung verdient, dann du.
Ich glaube, ich habe dir doch zu deinem Gedicht “Drei Dinge…” einen Kommentar geschrieben.
LG Stephan