Poetische Beschreibung meines Zimmers ~ Lucio

von | 04.Okt..2025 | Poesie | 2 Kommentare

Zwischen nüchternem Weiß und warmen Farbtupfern liegt mein Raum wie eine kleine, lebendige Welt.
Mein Krankenpflegebett steht im Zentrum, ein Ort von Ruhe und Geborgenheit,
daneben mein Rollstuhl – stiller Zeuge von Mobilität und Stärke zugleich.

Ein Wagen voller medizinischer Helfer glitzert sachlich unter dem Licht,
als wäre er ein kleiner Schatz aus Funktion und Fürsorge.
Doch das Leben blüht grün: meine Pflanzenwand aus Buchsbaumblättern, plastisch und stolz,
als wollte die Natur selbst ein Stück ihres Atems hier verweilen lassen.

Mein Klavier steht leise, bereit, Töne in die Luft zu zeichnen,
neben meinem Terrarium, wo winzige Welten im Glas pulsieren.
An der Decke hängen Papierflieger wie eingefrorene Träume,
die sehnsüchtig auf einen Windstoß warten, um sich in Bewegung zu setzen.

Und dann ist da Merlin, mein treuer Begleiter,
der sich dicht an mich lehnt, unter der Decke warm und weich,
ein Herzschlag neben meinem, der alles vereint: Schutz, Wärme, Farbe, Leben.

Hier verschmelzen Alltag, Pflege, Kunst und Natur zu einem kaleidoskopischen Moment,
in dem selbst die kleinsten Dinge wie Helden wirken,
und jeder Farbton, jede Form erzählt von meiner Welt,
voller Ruhe, Freude und sanfter Kraft.

5/5 - (2 votes)

2 Kommentare

  1. Wannovius

    Hallo Lucio, berührend. Ich habe bereits deinen Liebes(kummer)zyklus freundlich kommentiert.

    Ein paar Anstöße

    MEIN WUNSCH
    Ich wünsche
    dir und mir,
    dass dein Werk
    Beachtung findet
    und nicht namenlos
    im Meer der Poesie
    verschwindet
    Stephan Wannovius,
    China, 11/10/25

    APHORISMEN
    Freude schreibt leichte,
    seichte Gedichte
    Leid eine tiefe,
    berührende Geschichte
    ——–
    Freude dichtet alltäglich
    Leid dichtet zum Weinen unerträglich
    ——
    Freude ist oft seicht und leicht
    Erst Leid hat Tiefe erreicht
    Stephan Wannovius, Dalian, China, 11/10/15

    BERÜHRUNG
    Kritik und Selbstkritik
    ——
    Es gibt wenige Gedichte,
    die berühren,
    weil auch viele Dichter
    seichte poetische Gespräche und Selbstgespräche führen
    Nur in wenigen Werken
    kann ich Schicksal
    und Tiefe spüren
    Die meisten sind oberflächlich,
    einfach so da und
    oft dem Blablabla
    ganz nah
    Stephan Wannovius, Dalian,
    China, 11/10/25

    LG aus Fernost
    Stephan

    Antworten
  2. Wannovius

    Hallo Lucio,
    wenn einer Beachtung und Achtung verdient, dann du.
    Ich glaube, ich habe dir doch zu deinem Gedicht “Drei Dinge…” einen Kommentar geschrieben.

    LG Stephan

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert