Oh Steuermann, Du an der Pinne!
Du, der da das Amt hat inne.
Seh ich recht? Ich glaub ich spinne!
Bist Du von völlig schwachem Sinne?
Wo steuerst Du den Karren hinne?
Dort verheißt es kein Gewinne!
Wie’s öfters war so ist’s zu meist:
Große Ämter, kleiner Geist.
Richtest Dinge derer Du nichts weißt.
Vom Pöbel wirst Du wohl gespeist.
Hämisch Deine Possen reißt.
Wer wehre das, was Du erdreißt?
Sind die Gefüge herrlich fest geschweißt.
Erstick am Fressen dessen Du da scheißt!
Und der, der es wohl nicht kapiert,
und der, der sich so nett hat arrangiert,
hin bis ins Mark manipuliert,
das schwache Denken infiltriert,
so daß nichts Wesentliches interessiert.
Das Gegenteil wird postuliert,
von einem Wicht gar publiziert.
Von güldnen Kälbern fasziniert,
hat es sich noch nicht ausgegiert.
Welch neuer Dreck wird offeriert?
Egal, er wird doch konsumiert.
Millionen Hirne sind kastriert,
darin der Irrsinn etabliert.
Wärt Ihr doch nur sterilisiert,
auf daß ‘s nicht wird auch noch tradiert.
Wir spielen demokratisiert.
Im Stillen wird nun rebelliert.
An reifer Seele lässt es nagen
und manchmal ist’s kaum zu ertragen.
Doch wollen wir nicht ganz verzagen,
lässt träumen sich’s von bess’ren Tagen.
Wie kommt sich’s frei von diesen Plagen?
Vermag ich’s leider nicht zu sagen.
Doch wenigstens lässt es sich fragen:
was kann man tun statt nur zu klagen?
Sieh, die dort üben die Gewalten,
die Stirn zu glatt anstatt in Falten.
Blind, in tausend Rädern eines schalten.
An Fäden hängend Ungestalten.
Wollt Ihr sie lassen weiter spalten?
Oh, lasst die Glut nicht ganz erkalten!
Das Gestrige gehört den Alten.
Doch Ihr, die sollet morgen walten,
wie wollet Ihr es heute halten?
Kann jeder nur sich selbst verwalten.
© 2010 Maximilian Otto
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