Schelmenreich

von | 21.Jun.2021 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Schelmenreich

 

Immer geh’ ich auf gleichen Wegen

Und finde an dem alten Baum

Manchmal ein Band im Windbewegen,

Das schmal ist, ja, man sieht es kaum.

 

Dann ist das Bändchen wieder weg,

Ich wundre mich, umrund’ den Baum.

Er fasziniert, steht am Holzsteg –

Und wundert sich darüber kaum.

 

Mal ist es weg, mal ist es da,

Ein Schelm treibt Schabernack mit mir:

Erst gestern, als ich es noch sah,

Flattert’ es wie ein Pfauentier.

 

Mal hängt es da, mal seh’ ich’s nicht,

Narrt mich die frühe Schläfrigkeit?

Es ist doch hell, gleist Sonnenlicht,

Fata morgana trägt kein Kleid!

 

Auch heute bin ich dort marschiert

Und sah das Band im Winde wehen:

Ein Schelm hat mein Auge verführt,

So kann ich fröhlich weitergehen.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2021

 

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