SCHUTZSCHILD

von | 21.Jul.2018 | Dies & Das, Poesie | 3 Kommentare

Und wenn Ich dich sehe, dann sehe Ich mich, nur, dass du eine bessere Version von mir bist, als Ich es jemals sein werde, denn du

du bist mein äußeres Ich, welches Ich, das richtige Ich hege und pflege und an welchem Ich Tag um Tag, Stunde um Stunde, Minute um Minute und Sekunde um Sekunde herumbastle, weil es perfekt sein soll.

Denn niemand soll sehen, dass Ich, das wirkliche Ich, das innere Ich, nicht perfekt ist, so wie viele es erwarten würden, obwohl das doch gar nicht mein Ziel ist, also perfekt zu sein.

Du scheinst, als hättest du alles verstanden, während Ich mal hier und mal dort auf die Suche nach meinem Glück gehe. Aber was suche Ich?
Ganz ehrlich, das weiß Ich nicht und genau deswegen gibt es dich.

Wenn Ich morgens aus dem Haus gehe, nehme Ich dich mit wie meine Jacke und wenn Ich abends wieder heimkomme, dann fliegst du in die Ecke, wie meine Tasche, Ich lasse dich fallen wie eine Last, dabei sollte Ich doch Acht geben auf dich, denn du bist mein Schutzschild, meine Rüstung und mein Vertrauen in mich selbst, dass ich mit dir alles schaffen kann, auch, wenn Ich eigentlich gar nicht bereit dafür bin.

(C) Stillepoetin

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3 Kommentare

  1. Anita Namer

    Liebe Stillepoetin, ich glaube, es ist eher umgekehrt. Das, was du “innen drin” bist – ist perfekt und dein Schutzschild ist nur eine Maske deiner Selbst.
    Wir alle (auch ich) glauben, nicht “perfekt” zu sein, weil es ein Leben lang heißt, wir müssten dies und jenes lernen, dies und jenes “werden” um irgendwann etwas zu “sein”.
    Vielleicht, damit wir schön brav vieles tun, was wir sonst nicht machen würden.
    Wer sagt denn, dass wir nicht bereits alles sind? In dem Augenblick, in dem wir das “Licht der Welt” erblicken schon?
    Ja, wir haben Stärken und Schwächen – doch macht nicht gerade das uns aus?
    Ja, wir sind alle anders, doch macht nicht gerade die Vielfalt das “Große und Ganze” aus?
    Wir bemängeln hier, kritisieren da und vergessen – zu leben, uns zu freuen, glücklich zu sein und hin und wieder über uns selbst zu lächeln.
    Wir brauchen kein Schutzschild, wenn wir uns erlauben, das zu sein, was wir sind.
    Ich glaube es ist wichtig, uns zu zeigen – so ganz innendrin. Für uns und für die Welt.
    Meine Erfahrung ist – ein Schutzschild – schützt uns nicht. Im Gegenteil. Es sperrt uns ein – und es sperrt nicht nur das aus, was uns verletzt, sondern auch das, was uns erfreut.
    Liebe Stillepoetin – ich glaube, wir alle wachsen, wenn wir unsere Schutzschilder abwerfen – mehr und mehr und irgendwann über uns hinaus – weil wir Platz haben – uns zu entfalten. Ehrlich – ich trage auch ein Schutzschild, aber hin und wieder – mehr und mehr – haue ich ein paar Ecken davon weg 🙂 und so, wenn`s ein wenig abgerundet ist, kommt bereits ein wenig Licht – rein und raus 🙂 Lg, Anita

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  2. stillepoetin

    Hey,
    lieben Dank für deinen Kommentar. Ja, einerseits denke ich, dass du Recht hast, allerdings finde ich nicht, dass wir alle innen drin perfekt sind, aber mal ehrlich, das ist auch gut so, denn wenn wir alle perfekt wären, wäre das nicht absolut langweilig?
    Manchmal würde ich mir wünschen, dass ich dieses Schutzschild ablegen könnte, aber oft Mals geht es einfach nicht. Das beste Beispiel ist diese Plattform…einerseits möchte ich, dass Leute meine Texte lesen und bewerten, andererseits habe ich aber Angst vor direkter Rückmeldung und verstecke mich somit in gewisser Weise hinter der Anonymität des Internets.

    Und so denke ich, dass durchaus jeder sein Schutzschild haben sollte, hinter welchem er/sie sich bei Zeiten und wenn es wirklich nötig ist, verstecken kann.

    Liebe Grüße

    Stillepoetin

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  3. Anita Namer

    Liebe Stillepoetin, manchmal denke ich – jeder lebt in seiner eigenen Welt und sie ist so, wie er sie sich vorstellt.
    Ich stelle mir – so innendrin – vor, da ist meine Seele, die ewig ist. Die ist aus meiner Sicht so wie sie ist, perfekt. Was sie macht – hier – sind Erfahrungen – und die sind mal so, mal so.
    Gerade Kommentare, Antworten bereichern solche Foren. Ich selbst schreibe ja meist – was ich fühle, denke, was mich beschäftigt. Ich war schon oft erstaunt, was so mancher aus manchen Texten herausliest oder in sie hineininterpretiert. Da bemerke ich manchmal, wie sehr ich manches mit einer Art “Scheuklappe” sehe. Außerhalb meiner Welt gibt es unzählige “Blickwinkel” – deren Betrachtung sich meist lohnt.
    Ich freu mich sehr über diesen “Austausch”, herzliche Grüße, Anita

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