Seine Angst
Er kam schon so erwachsen daher
Und hatte auf den Lippen flotte Sprüche.
Sein Reinigungsfimmel drückte ihn schwer,
In allem sah er nur Schmutz, üble Gerüche.
Seine Angst, an Keimen sterben zu müssen
Hat ihn von Kindesbeinen an begleitet:
Ihn ekelte, wollte Mama ihn küssen,
Jede Nähe ward ihm dabei verleidet.
Erst als sich ein Mädchen für ihn interessierte,
Lockerte dies endlich seine schlimme Manie,
Weil er nun die Macht der jungen Liebe spürte,
Denn dieses Gefühl kannte er früher ja nie.
Und so enthob das Weibliche ihn
Aus dieser Angst und seinen Zwängen,
Gab ihm Lust und Ziele mit bestem Sinn,
So konnte er das Hellende längen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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