Sie redet mit sich selbst
Wir ZWEI sind lange jetzt beisammen,
Haben das Viele schon erlebt,
Sind manchen harten Weg gegangen,
Haben nach Edlem doch gestrebt.
Jetzt sind wir miteinander alt,
Besonnt von späten, goldenen Weiten:
Man lebt sein Glück, so ist das halt,
Wenn gute Jahre uns begleiten.
Natürlich hat niemand geahnt,
Dass uns die Pandemie bedroht,
Wo nun so mancher Forscher mahnt’,
Dass uns gewärtig bleibt der Tod.
Da höre ich dann aus der Küche
Die Stimme meiner Herzensdame,
Rieche Feines, Gourmetgerüche,
Damit die Liebe nie erlahme…
Sie ist dort ganz allein zugange
Und doch hör’ ich die liebe Stimme,
Worauf ich rasch zu ihr gelange
Voll Sorge, ob etwas nicht stimme.
„Mach’ Dir um mich ja keine Sorgen,
Bin frohgemut und lebe frei,
Geselligkeit will ich mir borgen
Und rede mit mir Vielerlei.
Das baut mich auf, so dass ich dann
Arbeite, wenn Musik ich nicht höre
Und ganz beseelt für meinen Mann
Erschaffe, worauf er gern schwöre.“
©Hans Hartmut Karg
2021
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