Ich hab ein Wunsch.
Ich hab ein Traum.
Er ist skurril.
Ich wünschte, man würde das lesen, wie Goethe, Schiller, Faust.
Und einer sagt: So ist das Leben. So sehe ich das auch.
Stellt euch vor: Das in der Schule.
Im Lehrplan steht das drin.
Über ein echtes, wahres Leben.
Was hat Woyzeck für ein Sinn?
Immer wieder alte Schinken,
die keiner lesen will.
Würde doch nur einer meine Gedichte finden.
Einer, der sie lieben will.
Meine Welt, die liegt im dunklen.
Papier und Stift mein helles Licht.
Ich werde sterben, die Welt geht zu Grunde
Und das ist und bleibt unwichtig.
Ich hab ein Wunsch.
Ich hab ein Traum.
Er ist skurril.
Hast du ihn auch?
Liebe Mirijam, willkommen im Forum. Danke für deine Ehrlichkeit. Viele Formulierungen gefallen mir.
Anmerkungen: einEN Wunsch, einEN Traum.
Ich würde schreiben: Meine Welt (,die) liegt im D!unkel(oder im D!unklen).
Stellt euch vor, dasS! das in der Schule auf! dem Lehrplan steht.
Heute noch dichten Versmaßprofis wie die alten Meister. Jede Silbenanzahl, -betonung, -folge stimmen haarklein Doch auch diese Könner werden selten berühmt.
Ich selbst betrachte mich als Prosalyriker oder Vertreter der freien Form. Glücklich wäre ich, wenn durch mich jemand zu Jesus Christus findet.Auch wenn ein einziger sich nicht mehr an gefährliche Ideologien oder Parteien bindet.
KUNST OHNE GUNST
Willst du Aufmerksamkeit
und Bekanntheit gewinnen,
solltest du eine Karriere möglichst
in populistischen Parteien beginnen
Auch als drolliger, prolliger
Reality-Darsteller im Trash-TV
kann dir das ebenso gelingen
Selbst das beste Gedicht wird dir
dagegen nichts einbringen,
weil lyrische Werke
nicht in die Herzen
der Massen eindringen
Poesie bleibt eine Kunst
ohne des breiten Publikums Gunst
Stephan Wannovius, Dalian, China,
13/11/25
RICHTIG STATT WICHTIG
Wie gern, wie gern
wäre er, wäre sie
wenigstens einmal im Leben
bedeutend und wichtig
Dieser Wunsch ist
menschlich verständlich,
doch vor Jesu Christi
Angesicht nichtig
Nur wer sich selbst nimmt
nicht wichtig und
wem allein der Herr
und sein Gebot wichtig,
denkt, fühlt und handelt richtig
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 13/11/25
WAHRE POETISCHE FREUDE
Spaß am Dichten heißt
auf Ruhmsucht verzichten
Denn Egoismus wird
alle Freude vernichten
Stephan Wannovius, 13/11/25
Liebe Mirijam, Erfolg und Ruhm machen nicht immer glücklich. Lies mal im Internet vom traurigen Ende Paul Celans und Ingeborg Bachmanns… Damals war Lyrik sehr populär – besonders ihre, doch ihr Leben war unerträglich schwer.
LG aus Fernost
Stephan
ERGÄNZUNG
ZERRISSEN
Künstlerisches Schaffen bewegt sich
zwischen Selbstüberschätzung
und Selbstverletzung
Mal fühlt man sich ganz, ganz groß,
mal ganz, ganz klein
Und oft ist der Künstler
mit seinen Wünschen
und Zweifeln allein
Welch eine Seelenpein
Stephan Wannovius, Dalian, China,
14/ und 17/11/25
LG Stephan