(UN)VERSTÄNDNIS

von | 24.Okt.2023 | Dies & Das, Poesie, Weisheiten | 0 Kommentare

Gedanken über Fremdheit und Vertrautheit
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Chinesisch verstehe ich nicht
Doch ich verstehe viele Chinesen
Und sie mich
Mit und von Herzen
Deutsch verstehe ich
Ist ja schließlich meine Muttersprache
Doch die meisten Deutschen verstehe ich nicht
Und sie mich noch weniger
Sie trampeln auf meinem Herzen herum
Das verursacht mir seelische Schmerzen
Darüber bleibe ich in der Regel stumm
Vielleicht, vielleicht habe ich die Ursache
für die germanische Gefühlskaelte erraten
Denn wer kann und will Annahme, Gutes
und Liebe von einem Volk erwarten,
das Auschwitz verbrochen
und nie wirklich darüber gesprochen hat?
Ein Volk, das Auschwitz verbrochen hat
Nicht trotz, sondern mit und gerade wegen
deutscher Charaktereigenschaften
Ein Volk, das völlig emotions- und empathielos
die Hölle auf Erden schuf
Mit deutschem Befehl und Gehorsam
Mit deutscher Disziplin
Mit deutschem Erfindergeist
Mit deutschem Organisationstalent
Mit deutscher Präzision
Mit deutscher Pünktlichkeit
Mit deutscher Sprachvergiftung
und zynischer Beschriftung
Sind wir Deutsche nicht alle
Kinder, Enkel, Urenkel und Ururenkel
der Täter, ihrer Helfer und Unterstützer,
der Millionen Mitläufer, der vielen Relativierer,
Verharmloser, Wegschauer, Schweiger?
Haben wir nicht ebenso wie unsere Vorfahren
GOTT vergessen?
Sind wir heute nicht ähnlich vermessen,
weil wir selbst uns im Besitz der Wahrheit sehen
und nicht demütig und schuldbewusst
vor dem HERRN
zu unserem Tun und Unterlassen stehen?
Stephan Wannovius, 24/ und 25/10/23

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