Ein Krokus blitzte unterwürfig
hinauf zu der Narzisse
Zartlilaweiß hauchten seine Lippen:
Wie ich das Gelb vermisse.
So satt und prall, so voller Leben
Ich wünscht, Du könntest mir was geben.
Narzisse sprach im Dotterwahn:
Vergiß es kleiner Krokusmann.
Ich, Königin von März und April
ich mache immer, was ich will,
mein Leben ist zu kurz geraten
als dass ich es mit Krokusbraten,
die noch dazu zartlila flüstern,
Sich vor mich stellen lüstern,
als dass ich es mit Dir vertu
und nun lass mich in Ruh.
So stand er stets in ihrem Schatten
und wollt sie doch so gern begatten.
© Inge Millich
16.2.15
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