Venezianische Kulturfreuden

von | 15.Apr.2021 | Poesie | 0 Kommentare

 

Venezianische Kulturfreuden

 

Wo tonnenschwer die Pfähle tragen,

Was kunstbeflissen einst erbaut,

Darf man in seinen Urlaubstagen

Erspüren, was auf Sinn gebaut.

 

Das trägt zur Adrialagune

Uns weiter hin, wo Wellen leben,

Wenn in Venedigs alter Buhne

Mehr blüht, als nur geschäftig’ Streben.

 

Die Schönheit ist der höchste Trumpf,

Auch wenn leider bröckeln Fassaden,

Vom Pfahl manchmal nur steht ein Stumpf

Und Händler schwer die Kähne laden.

 

Schauspiel, Musik und Tanzgewänder

Zeigen die Lust, weil Handel blüht:

Urlauber strömen in die Länder,

In denen man um Kunst bemüht.

 

Der Wettbewerb läuft zwischen Städten

Denn alle wollten prächtig sein.

Dort können Künstler frei auftreten,

Erhaben sein – und nicht allein…

 

Kaufleute schaffen den Anreiz

Für Künstler, die um Größe buhlen.

Es gibt viel Reichtum, wenig Geiz,

Wo sie die Künste früh verschulen.

 

Selbst Dürer war schon in Venedig

Und malte Frauen in den Roben

In denen sie – manchmal noch ledig –

Bis heute Liebesfreuden proben.

 

Wir sehen schöne Palazzi –

Italiens größte Attraktion.

Es gibt ja kaum noch Paparazzi,

Dafür Freuden mit Tradition.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2021

 

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