Verlangen

von | 28.Mai.2020 | Poesie | 1 Kommentar

 

 

Verlangen

 

Bricht es nicht über uns herein,

was unplanbar vorhersehbar

und deshalb doch so wunderbar

verstärkt den buschgewundenen Hein,

welcher nicht immer gleich erhellt,

wo das Bedürfnis uns antreibt,

oftmals auch die Nerven aufreibt,

weil er auf Nähe doch gestellt?

 

Natürlich sage ich Dir schon,

wenn Du mir leicht übergalant

heimlich Schönseite zugewandt

signalisierst, als wär’s mein Lohn

für gut verstandene Möglichkeit,

in welcher die Sehnsucht verharrt,

weil ich ewig in Dich vernarrt

doch bin manchmal Unmöglichkeit.

 

Ich streichle die Bedürfnislage,

das Bild wird mir zur Denkbarkeit,

führt mich dorthin, damit bereit

Bewegung setzt auf letzte Frage,

der es ja um Ablenkung geht

im Spiel, das still dann doch erwartet,

was in den Tag als Freude startet,

wo Lust auf ganze Größe steht.

 

Ja, es verwundert das Geschlecht,

dass ihm erst nicht die Hinfahrt lohnt,

die Flamme zu verlöschen droht,

obgleich doch das Bedürfnis echt,

jedoch der Tag den Abend lobt

erst, wenn erfüllt ist das Verlangen,

die Hand zur Körperwelt gegangen

sich im Vereinigen austobt.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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