Von den Balkonen aus
Sind es nicht Perspektiven des Lebens,
Wenn wir von Balkonen schauen,
Dabei sehen, was mitunter vergebens
Nicht mehr auf das Schicksal darf bauen?
Doch steht noch die Macht im Geschick,
Wenn unrühmlich manches gelaufen?
Hängt das Schicksal nicht allen im Genick,
Können wir uns Sicherheit kaufen?
So geht der Blick hin zur Deponie,
Wo wir sehen, was wir angerichtet,
Als man uns noch alle Freiheiten lieh,
Der Umwelt zu nichts verpflichtet.
Vom zweiten Balkon geht der Blick zur Stadt,
Zu den Häusern, den Einkaufstempeln,
Wo fast ein jeder sein Auskommen hat,
Nur ganze wenige müssen noch stempeln.
Erst der dritte Balkon zeigt uns den Garten,
Hochbeete, die schon zur Bepflanzung bereit,
Wo im Frühbeet die vielen Setzlinge warten
Auf ihre große, tragende Lebenszeit.
Dort seh’ ich auch die Kirchen, das Schloss,
Den Fernsehturm hoch oben am Berg,
Wo die Lebenswünsche einstmals groß
Aufkeimten – da noch beim Gartenzwerg…
©Hans Hartmut Karg
2021
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