Es klingt neu, doch alt ist das Geschehen,
wie Menschen voreilig im Urteil stehen.
Wer keinen Job hat, gilt schnell als faul,
wer anders denkt, der stört die Moral.
Wer leise lebt, den nennt man schwach,
wer widerspricht, der sucht den Krach.
Wer Leder trägt, sei voller Gewalt,
wer sich still verhält, wirkt schon kalt.
Doch wer nicht passt, gehört nicht dazu,
solche Parolen rauben die Ruh.
Denn Freiheit stirbt nicht laut im Streit,
sie stirbt im Blick, im Vorurteil – zur Zeit.
Drum widerspreche ich, stell Fragen, hör zu,
denn Wahrheit beginnt mit dem offenen Du.
Ich glaub nicht alles, was man mir verspricht,
denn ohne Vertrauen zerbricht unser Licht.
Hallo Max, gut, dass du hier präsent bleibst. Ich habe viele Dichterinnen und Dichter erlebt, die wie Sterne hier auftauchten und schnell verglühten. Vielleicht hatten sie gedacht, die Welt habe nur auf sie gewartet…
Mit Dichtkunst wird man selten berühmt.
Ein Vorbild an Ausdauer ist Onkel Karg (Hans Hartmut Karg), der seit dreizehn Jahren auf vielen Bühnen täglich seine zwei Werke veröffentlicht. Auch ohne Nobelpreis.
Bei “Scherbenhaufen meines Lebens” habe ich weitere Anmerkungen gemacht.
POETISCHE HELDEN
Allen Internet-Dichtern gewidmet
und selbstkritisch für mich
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Wir sind keine Helden,
wenn wir unser Leben
lyrisch idealisieren und
uns unseren Lesern gegenüber
als aussergewöhnlich und
vorbildlich stilisieren
Wir sind auch keine Helden,
wenn wir poetisch allein
die Fehler der anderen melden
Wir sind Helden, wenn wir
die Schwächen der anderen
als unsere eigenen verstehen und
danach selbst bessere,
gerechtere Wege gehen
Christlich gesprochen:
Umkehr muss geschehen
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 02/10/25
SPIESSIG DIGITAL
Wie fatal:
Moderne Zeiten sind
nicht weniger spießig
als vergangene
Doch selten analog,
meist digital
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 02/10/25
DICHTER DER TAT
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Der Dichter darf nicht erwarten,
dass andere seine Worte
in Taten verwandeln
Im Rahmen seiner Möglichkeiten
muss er selbst danach handeln
Stephan Wannovius, 02/10/25
INSPIRATION
Dichter dürfen einander
nicht kopieren
Doch sich gegenseitig
zu inspirieren
will alle Poeten
weiterführen
Stephan Wannovius, 02/12/25
Anmerkung: Seit Jahren inspiriert
mich z.B. Solino/Anita Namer mit ihren
ungewöhnlichen Beobachtungen und
Weisheiten.
Zu deinem Gedicht über falsche Freunde
WERTLOS – WERTVOLL
Freundschaft ist unbezahlbar
Doch wenn der Freund
dem Freund nicht einmal
eine Tasse Kaffee wert ist,
ist wohl auch
die Freudschaft nichts wert
Stephan Wannovius, 02/10/25
LG aus Fernost
Stephan, der aktuell
nur Fußnoten-Dichter ist