Was für ein Jahr!
Noch glaubten wir vor einem Jahr,
Dies Jahr wäre wie immer schon,
Das Leben wäre wunderbar
Und Urlaub uns der Jahreslohn.
Was für ein Jahr, als Covid kam!
Gar alles war nunmehr gefährdet,
Das Virus sich den Globus nahm
Und alles Leben ward entwertet.
Es gab da keine Sicherheit,
Särge stapeln sich haufenweise:
Der Sensenmann im Reisekleid
Kam epidemisch, mähte leise.
Das Virus stellte auf den Kopf
Die Wünsche, die Lebenserwartung,
Packte gar manchen hart beim Schopf
Mit Atemnot, Organentartung,
Schlug das Soziale ganz entzwei
Und warf alle in Quarantäne,
Damit keine Ansteckung sei
Und man das Rasetier bezähme.
Wo Menschen auf den Rat gehört,
Einsam, ruhig daheim zu bleiben,
Ward die Gesundheit nicht verstört,
Das Virus konnte nicht entleiben.
Doch wo die Menschen sehr gesellig,
Griff Pandemie rasend um sich,
Verursachte den Tod vielstellig,
Verschonte weder Dich noch mich.
Noch ist das Ziel nicht ausgemessen,
Wie es denn künftig weitergeht.
Doch Hoffnung bleibt urmenschlich’ Wesen,
Weil er auf Rettung stets besteht.
Impfstoffe sind ja schon gefunden,
Nun gilt das Rennen um die Zeit,
Damit wir werden wieder Kunden,
Zur Arbeit und zum Kauf bereit.
Wir wollen zeigen, was wir können,
Nicht eingesperrt im Hause weilen,
Uns nicht ans Einsiedeln gewöhnen
Und wieder zu den Freunden eilen.
Tiere müssen sich nicht verstecken,
Weil Feuerwerke jetzt verboten.
Sie müssen keine Wunden lecken
Und es gibt dann auch keine Toten.
Schön ist der Himmel abgelaufen,
Wenn weniger geflogen wird
Und Menschen wieder freier schnaufen,
Gar mancher Kranke Rettung spürt.
Wie’s früher war, kommt wieder Regen,
Spaziergänger seh’n Schnee und Tau,
Die geben Fluren Lebenssegen,
Da wächst doch jede Schöpfungsschau!
Dies Jahr hat uns so viel gebracht
Und unser Bild zurecht gerückt,
Dass manches bisher unbedacht,
Banal manches – vielleicht verrückt!
©Hans Hartmut Karg
2020
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