Was ich niemals war

von | 08.Jun.2022 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Was ich niemals war

 

Aus der Ewigkeit ins Leben geschwemmt

Sollten Attraktivitäten mir schmeicheln,

Denn die Vereinnahmung war ihr Geschäft,

Dem zu dienen sie allzeit entsprachen.

 

In seliger Kindheit geliebt und geborgen

Und sehr lang in der Armut zuhause

Wuchs ich auf nach der Achsenzeit,

Immer im Kreisrund beheimatet.

 

Nie wurde ich später zum Markgrafen,

Wollte auch kein Markgräfler werden,

Auch kein Königsbote und Steigbügelhalter,

Kein Hausmeier, geschmückt mit Eitelkeiten.

 

Deshalb musste ich keine Feindbildkultur

In mein Gemüt und zu einer Clanzugehörigkeit tragen,

Mich gar rechts oder links dauerhaft festlegen,

Nur dienstbar den Zeitgelüsten sein.

 

So durfte mich auch der Zeitgeist,

Dieser lockende Lebensmoloch

Nicht wirklich packen und steuern:

Bescheidenheit ist den Moden fremd.

 

Dadurch konnte ich frei werden,

Endlich in Immateriellem schweifen,

Mit Dichtern deren Horizonte begehen,

Die mir zur Heimat geworden sind.

 

Es war mir der Herkunft Verpflichtung,

Mich vor keinen Karren spannen zu lassen,

Auf dessen Bock jene Leute saßen,

Denen es nur um ihre Pfründen ging.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2022

 

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