Ein Pfad legt sich in frühe Stille,
vom Nachtduft kaum noch überweht.
Das Licht fällt weich – als ob es wolle,
dass jeder Schritt behutsam geht.
Die Sonne bricht durch hohe Kronen,
ein Strahl verweilt auf feuchtem Grund;
als wollten Wälder uns belohnen
für jeden Blick, für jede Stund’.
Ein leises Raunen in den Zweigen,
als führ’ der Wind ein altes Lied.
Die Wand’rer früher Zeiten steigen
neben mir, Schritt um Schritt.
Eichendorff ruft: Folge dem Weiten,
Mörike flüstert: Lass es gescheh’n.
Heine mahnt: In dunklen Zeiten
kann nur das Weitergehen steh’n.
So wandert Mensch in Licht und Fragen,
durch Wald und Welt, durch Traum und Pflicht.
Der Pfad wird Antwort nie ganz tragen –
doch trägt er uns ins eigne Licht.
Und wo der Morgen sanft sich hebt,
spürt Herz und Schritt: Auch ich gehör
zu dem, was hier im Walde lebt –
zum Weg, zum Licht, zur leisen Ehr’.
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