Wortkosmos
Noch stecken die Silben im Köcher
der langsam entschwindenden Nacht.
Kein Laut dringt hierher herein
zur Paradieskammer am Berg,
wo Dämmer schon gleitet nach hinten.
Erste Wortteile beginnen zu keimen,
steigen langsam aus dem Tiefengrund auf,
finden sich zum Sinnieren frei ein,
um dem Verstehen dienstbar zu werden
und brauchen dann doch ihre Zeit.
Bisweilen sinken sie wieder weg
in die Traumkulisse des Dunkels,
manche für immer, andere bis später,
wo sie die neuen Nächte erwarten,
um sich in den Tag einzuschälen.
Mit wachsendem Morgen aber
geraten Worte zu Zeilen, zu Sätzen,
befreien sich aus ihrem Dämmerschlaf
und gelangen in jenen Kosmos,
der Dichtwilliges zur Welt trägt.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Lieber Hans Hartmut –
bei dir finden sich zum Sinnieren nur stotternde Höcker ein, um dem Überhaupt-Nicht-Mehr-Verstehen den Dienst zu löschen, brauchen sie dann dennoch keine Zeit, denn die Resultate sind immer ein Horror.
Für die unglücklichen Leser deines täglich zweifachen Kauderwelsches sinken sie leider nie weg und steigen leider täglich zweimal aus der Alb-Traumkulisse des Dunkels in deinem Kranium auf.
Liebe und traurige Grüße der Verzweiflung
Ralf M. de Pénnet