KUNST IM ABSEITS
Sie findet nicht der Massen Gunst
Und dennoch können es manche
Autoren nicht lassen,
sich schöpferisch damit zu befassen
Sie findet nicht der Massen Gunst
– die Kunst zu dichten
Auch die Dichter selbst
sind selten hereit,
sich gemeinsam auf mehr Lyrik
im Alltag und in der Gesellschaft
zu verpflichten,
weil sie ihre Aufmerksamkeit
meist ausschließlich
auf ihre eigenen Werke richten
Stephan Wannovius, 12/07/25
Korrektur! Es muss heissen
sind selten B!EREIT, nicht hereit
Noch ein paar Gedanken:
DICHTE(R)KRÄFTE
Welche Kräfte sind es,
die dich, die mich
zum Schreiben treiben
Sind es Anhänger und Bewunderer –
es dürften nicht
allzuviele sein
Sind es Ehrgeiz oder Einbildung
und davon eine Menge
Sind es Einsamkeit oder Erfolg
Sind es die Faszination
der Wörter und Worte oder
die Freude am Gedankenspiel
Sind es Geltungsdrang oder pures Glück
Sind es Langeweile oder Leidensdruck
Sind es Ruhmsucht oder
vielleicht doch zumindest
ein wenig Talent
Welche Kräfte sind es,
die dich und mich zum Schreiben treiben
Vermutlich werden wir sogar uns selbst
die Antwort schuldigbleiben
Stephan Wannovius, Dalian, China, 17/ und 18/11/25
SCHREIBIMPULSE
Nicht alle dürfen schreiben
Die einen können schreiben
Die anderen wollen schreiben
Dritte müssen schreiben
Wiederum andere lassen es lieber bleiben
Höre mir und dir zu:
Zu welcher Gruppe
gehöre ich, gehörst du
Das frage ich mich,
das frage ich dich
Immerzu
Stephan Wannovius,
Dalian, China, 17/ und 18/11/25
WAHNSINN
Kann ich schreiben
Oder will ich nur schreiben
Vielleicht wird mich
diese Frage
zum Wahnsinn treiben
Womöglich lasse ich
das Schreiben lieber bleiben
Stephan Wannovius,
Dalian, China, 17/11/25
VERACHTET
In freier Form oder
mit Prosalyrik
käme ich nicht ans Ziel
Versmassdichter Marvin
bezeichnet mich als debil
Fehlt an Euthanasie und
Gas nicht viel
Stephan Wannovius,
Dalian, China, 18/11/25
LG aus Fernost
Stephan
Zusätzliche Gedanken:
APHORISMEN
Wer wirklich lebt,
dichtet selten oder nie
Stephan Wannovius,
Dalian, China, 24/11/25
—-
Wer aufs Leben verzichtet,
oftmals dichtet
Stephan Wannovius, 24/11/25
—
Ein Dichter erträumt
mit Wörtern und Worten,
was er stets versäumt
Stephan Wannovius, 24/11/25
ERTRÄUMT, VERSÄUMT
Einer träumt sein Leben
Ein anderer lebt sein Leben
Ein Dichter erträumt
mit Wörtern und Worten,
was er versäumt
Stephan Wannovius, Dalian,
China, 24/11/25
LG aus Fernost
Stephan
Zusätzliche Aspekte:
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APHORISMEN
Poesie ist so nebensächlich
wie Fußball. Aber schlechter bezahlt.
Stephan Wannovius, 26/11/25
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Ein Christ kann ohne Gedicht leben.
Ohne Gottes Wort nicht.
Stephan Wannovius, Dalian, China, 26/11/25
LG Stephan