Zehn
Ich habe Angst ein Feuer zu entfachen
Ich habe Angst in Dunkelheit zu leben
Ich habe Angst die Stimme zu erheben
Ich habe Angst nicht oft genug zu lachen
Neun
Ich habe Angst Dämonen aufzuwecken
Ich habe Angst dich aufzufressen
Ich habe Angst dich zu vergessen
Ich habe Angst dich anzustecken
Acht
Ich fürchte mich alleine zu versagen
Ich fürchte dass warten muss
Ich fürchte dass ich raten muss
Ich fürchte mich um Rat zu fragen
Sieben
Ich habe Angst die Stille zu begreifen
Ich habe Angst zu lange nachzudenken
Ich habe Angst Gedanken zu verschenken
Ich habe Angst abzuschweifen
Sechs
Ich habe dich um Zeit gebeten
Ich weiß du kannst mir vieles zeigen
Ich fürchte mich dich anzuschweigen
Ich fürchte mich zu beten
Fünf
Ich habe Angst die Stille zu ertragen
Ich habe Angst mich lächerlich zu machen
Ich habe Angst erneut alleine aufzuwachen
Ich habe Angst nach dem Weg zu fragen
Vier
Ich habe Angst es aufzuschieben
Ich fürchte mich zu hoch zu zielen
Ich fürchte mich auf Zeit zu spielen
Ich habe Angst mich zu verlieben
Drei
Ich habe Angst Konflikte auszutragen
Ich habe Angst und die wird zu nichts taugen
Ich habe Angst vor deinen Augen
Ich habe Angst Angst zu haben
Zwei
Ich habe Angst Veränderung zu hassen
Ich habe Angst mein Scheitern zu verfluchen
Ich habe Angst es zu versuchen
Ich habe Angst loszulassen
Eins
Ich weiß ich kann wenn ich es wage
Ich weiß du lässt dich darauf ein
Ich weiß da kann ich sicher sein
Ich weiß nicht ob ich es ertrage
Null
Ich habe Angst mir Mut zu stehlen
Ich habe Angst dich anzusehen
Ich habe Angst den ersten Schritt zu gehen
Ich habe Angst auf null zu zählen
Jetzt
Grossartiger Sprachkünstler! Warum fürchtest du dich zu beten??? Natürlich muss man wissen, zu wem man betet. Nicht zu falschen Göttern! Wie etwa dem Götzen Buddha.
Selbst Jesus – als Gottes Sohn wahrer Mensch und wahrer Gott – betete immer wieder zu seinem Vater. Sogar kurz vor seiner Vethaftung im Garten Gethsemane. Und selbst noch am Kreuz. Und beten dürfen, sollen, müssen wir als des Vaters “Adoptivkinder” ebenfalls tun.
Dichter des Schmerzes, ich verstehe dich. Als junger Mensch verarbeitete ich ebenfalls poetisch meinen Schmerz. Heute habe ich selbst im Leid Hoffnung.Lies mal die Klagepsalmen in der Bibel. König David klagte in grösster Verfolgung und Niedrgeschlagenheit. Zugleich erinnerte er sich auch im tiefsten Elend der Liebe und Gnade des Vaters. Ja er “konfrontierte’ JAHWE getadezu mit dessen Verheissungen.
Versuch’s mal. Ich selbst werde für dich beten, dass du beten kannst und dass deine tiefen Verse mehr Hoffnung wagen und tragen. Mögest du dich nicht auf ewig im Schmerz einrichten. Ich selbst stand in dieser Gefahr. Jesus holte mich raus.