Zukunftswelt

von | 24.Nov.2020 | Poesie | 0 Kommentare

 

 

Zukunftswelt

 

Der Mensch will alles an sich reißen,

Was er nur irgend haben kann,

Denn er muss immer sich beweisen,

Dass Krone er im Schöpferwahn.

 

Auch wenn nur Windhauch der Natur,

Will er doch selten anerkennen,

Dass nicht nur alles an Kultur

Er darf als Eigenrecht benennen.

 

Denn endlich bleibt die Schöpferkraft

Selbst da, wo er sich göttlich sieht,

Weil er auch großen Schaden schafft,

Den vielleicht schon die Gottheit mied…

 

Schöpfungbewahrung war sein Auftrag,

Hilfe den Schwächsten in der Not,

Fördern das Lebens Glück, Ertrag,

Vermeiden Kampf und Streit und Tod.

 

Wir nehmen gerne doch mit Absicht

Das eigene Glück her in der Welt

Und zwingen auf ihr unsere Sicht,

Weil wir nur auf uns eingestellt.

 

Zukunft hört da kaum unser Flehen,

Oft nicht mehr die Naturbeschwerden.

Selbst wenn wir Lautes kauter aufdrehen

Bleibt das Vergehen – nicht das Werden.

 

Denn wo der Mensch zum Wolfe wird,

Zerstört er die eig’nen Grundlagen,

Wenn als Berserker, nicht als Hirt

Er nur noch nach dem Geld kann jagen.

 

 

©Hans Hartmut Karg

2020

 

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