ZUM DICHTEN GETRIEBEN

von | 06.Feb.2023 | Poesie | 0 Kommentare

Er schreibt ein Gedicht, ein Gedicht, ein Gedicht
Mit und ohne Gewicht, aber stets ein Pflichtgedicht
Er schreibt ein Gedicht, ein Gedicht, ein Gedicht
Noch ein Gedicht, noch ein Gedicht, noch ein Gedicht,
bis er vor Erschöpfung oder Müdigkeit zusammenbricht
Was treibt ihn zum Gedicht? Oder ist es eher wer,
ein ganz besonderer Er, der ihn treibt, damit er schreibt?
Ist der Wer der, der täglich, täglich immer schreibt,
der, den es auf alle poetischen Bühnen treibt?
Auf dass sein Name für immer in Erinnerung bleibt
Wenn sich alles um den alten berühmten Ewigdichter,
den Niemals-Verzichter, den Massendichter dreht,
dann weht ein falscher Wind in poetischen Kreisen
Denn jeder Lyriker befinde sich
auf seinen ganz ureigenen Gleisen
Egal ob mit nur wenigen oder sehr vielen Gedichten,
Egal ob mit leichten oder schweren thematischen Gewichten
Beim Wunsch, den Poetenkönig quantitativ
auf einem Parallelgleis nachzuahmen, ihn zu erreichen
oder gar zu überholen, kann man nur entgleisen
Jeder sei der, der er ist, und nicht ein anderer
Er stehe zu einem schmalen ebenso
wie zu einem umfangreichen Werk
Allein der, der er selbst ist, hat das Zeug zum Wer
Denn Kopieren ist nicht selten
schwerer als schwer und bringt keine Ehr’

Stephan Wannovius, Dalian, 3.und 4.02.23

Inspiriert von Wilfried Kuhses satirischem Gedicht “Gabis Mann schreibt Gedichte..”, 02.02.23, auf www.poetenpodium.de

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