Zum Lachen bringend

von | 18.Feb.2020 | Poesie | 0 Kommentare

Vorgedicht

Du licht-dunkler Herr Beichtmann
nun ein Skelett aus uralter Zeit
du warst ein beinloser Pirat-Ferge
durch den Papagei verlorst du das Auge
hör doch an Draculasünden im Hades an
iss einige Stücke Lebkuchen dabei

Tanka

Dracula – 1. Sünde

als ich ja zuerst
das Blut des Zimmerers trank
fiel mir der Zahn aus
und ein Hund fraß sie leider
so entging mir Träumerei

Dracula – 2. Sünde

ich war so ein Gast
bei dem Vater-Bestatter
ich wollte Tochter
einfach bei Nacht heiraten
und Mond wird unser Zeuge

Dracula – 3. Sünde

ich sah zu viel fern
du denkst: wohl Horrorfilme
nein Entlein – Zeichenfilme
von Schlümpfen voller Schwermut
ich träumte vom Saft statt Bluts

Dracula – 4. Sünde

ich traf im Hades
einen Sensenmann beim Fraß
ich sagte ihm was
Witzen über Sargwurmtrank
guten Appetit Liebchen!

Dracula – 5. Sünde

als Bub kein Vampir
presste ich Regenwurmsaft
goss an den Schullehrertisch
es gab solch ein Gelächter
dass ich flugs urinierte

Skelett: Sünden abgebüßt!
sowie ein Zaubermelancholietraum
von heutiger bzw. da(zu*)maliger särgleinhafter Zeit

*archaisch, veraltet!

Wie Horrorgedichte des Expressionismus

 

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