Er treibt sich und andere an
Denn er schreibt, schreibt, schreibt,
damit er stets in Erinnerung bleibt
Niemand lebt einen lyrischen Drang wie er
Keiner hat einen ähnlichen poetischen Zwang
Der Zehntausend-Gedichte-Dichter
mischt sich täglich doppelt ein
Er speist je zwei neue Werke
in fast alle Internet-Poetikforen ein
Er steckt die gesamte Lyrikszene an,
es wie er zu treiben,
und dranghaft, zwanghaft zu schreiben
Schon mehrmals schlug ein
anderer Massendichter eine
gemeinsame Pause vor
Doch der Nördlinger Poetenkönig
hat dafür kein Ohr
Sich und anderen möchte er
nie, niemals eine Atempause gönnen
Und so wird die Welt weiter, weiter
Zwangslyrik entstehen sehen
Denn wer kann schon der poetischen
Dampfwalze aus Bayern entgehen
Nach dem Dichten süchtig,
macht der bekannte Dichter
viele, viele süchtig
Womöglich sich und andere
damit gar lebensuntüchtig
Stephan Wannovius, 29.11.22
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