Sprachbewahrung

von | 27.Sep.2021 | Dies & Das, Poesie, Weisheiten | 0 Kommentare

Wer ein neues Wort erfindet, der gehe Acht:

Nicht jedes neue Wort steht unter einem Segen

Die eine Wortneuschöpfung ist nur heiter

Die andere bringt das Denken und Fühlen wahrlich  weiter

Eine dritte Kreation gerät noch gescheiter

Sie trifft  ernsthaft oder ironisch pointiert den Geist der Zeit,

besonders wenn sie von unguten Assoziationen und Zwängen befreit 

Doch nicht jede Worterfindung will gelingen und einprägsam klingen 

Manche wird misslingen, krachend scheitern  

Sprachgewandte, Sprachverwandte, lasst uns

deshalb besonders vorhandene Wörter pflegen 

Lasst uns in vertrauten Wörtern

neue, verborgene Bedeutung erspüren 

Lasst uns darum kämpfen,

dass schöne Wörter, die veralten,

noch lange ihre lyrische Kraft entfalten

Ein solches Wort, das es sich lohnt zu erhalten,

geht mir nicht aus dem Sinn: “Fürderhin”

Da steckt viel mehr Poesie als in den Synonymen

“von jetzt an” oder “künftig” drin

“Fürderhin” betrachte ich als dichterischen Gewinn

Stephan Wannovius, 27.09.21

Anmerkung: Einen besonderen Blick auf  vertraute Motive und Wörter richtet immer wieder Kollegin Solino/Anita Namer

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