Ich kann’s nicht mehr hören
Ich kann’s nicht mehr hören, die Todeszahlen,
Extraberichte über die Infizierten,
Vom Sterben mit Atemnotsqualen,
Von Augen, die bereits Trauer verspürten.
Das ist uns allen eine seltsame Zeit,
Wenn da draußen die Büsche erblühen,
Das Vögel, längst zum Singen bereit,
Sich um Nestbau und Brüten bemühen,
Die Sonne märchenhaft alles bestrahlt,
Wolkenfrei ganz der Himmel in Blau,
Der Biber ganz nahe am Flussbett sich aalt
Und auf leeren Straßen kein Stau.
Da geh’ ich doch lieber in die Natur,
Lasse aus Smartphone, Fernseher,
Denn frei wird der Mensch zum Dasein nur,
Wenn er sich aufmacht – als Naturbegeher!
Ich will alle hören, die Vogelstimmen,
Das Gesumme am Insektenhotel,
Marschieren, wo an Blüten die Immen,
Dorthin sehen, wo das Leben noch hell.
©Hans Hartmut Karg
2020
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