Der Mensch dem Menschen
Wie soll denn der Mensch
dem Nächsten noch gnädig sein,
wenn ohne Unterlass er sich ständig erklärt,
er allein sei im Nachteil?
Wie sollte ein Mensch
jemals freiselig werden,
wenn er sich nur noch vergleicht
und Minderwertigkeiten aufbaut?
Bleibt dies nicht jene Not
der auf Nähe angewiesenen Wesen,
die in der Spiegelung eigener Spezies
die ganze Weltbedeutung sehen?
Da gibt es Niemanden und nichts,
welche den Horizont notwendig erweitern,
wenn der Mensch dem Menschen
ausschließlich Projektion bleibt.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
0 Kommentare