Dein Gedicht, mein Gedicht steht jetzt hier
Ebenso ihr und sein Gedicht
Wir zeigen zu unserem Gedicht meist unser Gesicht
Manchmal auch nicht
Denn gerade heute will, muss man eher Masken tragen,
um das Miteinander zu ertragen
Dein Gedicht, mein Gedicht steht jetzt hier
Ebenso ihr und sein Gedicht
Gefällt es dir, gefällt es mir, gefällt es ihr,
gefällt es ihm, gefällt es einem, gefällt es keinem?
Ist es recht, ist es schlecht?
Hat es Gewicht oder bleibt es schlicht?
Hält es, was es verspricht?
Schmeckt es allen gar wie saures Bier?
Dann wäre es womöglich besser, es stünde nicht hier!
Oder doch, oder doch?
Ist nicht alles Kunst, was der Künstler dafür hält?
Egal, ob es der Welt gefällt
und was jemand davon hält
Und möchten wir nicht alle nach den Sternen greifen,
selbst wenn wir oft oder stets daneben greifen?
Vielleicht werden wir ja daran reifen
und so erst einiges begreifen?
Aber vermutlich denke ich zu viel,
und alles, alles ist nur ein Spiel –
ein Spiel ohne Ziel
Darf ich meine Lebenserkenntnis erwähnen:
Das Leben ist zu ernst, um es es ernst zu nehmen
Stehe deshalb besser nebendran oder darüber,
sonst hast du es rasch über
Stephan Wannovius, 13.12.21
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