Dichtertroll
Wie von einem Tsunami getragen
und hundertfach sofort medialisiert
schwappen superwellenartig die Massen
an Gedichten ins Netz herein
und verwirren die Sinne
auch gutwilliger Leser.
Wolkenverhangen in sich selbst
bleibt der haarschlanke Troll,
der sich nur noch entäußern kann,
wenn er sich von der Riesenflut
seiner eigenartigen Verse
überrollen lassen kann.
Unberechenbar deckt er zu,
was er nicht mehr aufdecken kann,
vielleicht nicht aufdecken will,
denn in seiner Egomanie
kreist er nur noch
um sich selbst.
©Hans Hartmut Karg
2022
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