Nie ist der Tag schöner
Es neigen sich die Sinne zu erwachendem Tag,
Tauben gurren und die Amseln schlagen.
Das pralle Dasein ist längst sonnenerwacht,
Wenn der Garten mit Blührosen bedacht
Farbwillig ins Leben sich muss wagen
Und das Kernlicht nimmt alles in Beschlag.
Nie ist das Erwachen schöner als jetzt,
Wenn das Himmelszelt erneut geblaut
Und Hausräume das Strahlende einfangen.
Da steigt auch des Wandrers Verlangen,
Wenn er erwartungsvoll zur Fauna schaut,
Die Schuhe schnürt und er sich setzt.
Nie ist der Tag schöner als am Morgen:
Bei den großgewachsenen Lavendelkissen
Summt längst ein wahres Insektenheer,
Holt sich dort den frühen Tagesbegehr,
Weil Summende um Lebensstärken wissen,
Blüten vertreiben ihren Hunger, ihre Sorgen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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