Wundertüten
Wenige Menschen sehen’s nicht gern,
Wenn andere Gedichte schreiben.
Sie kritisieren manchen Herrn,
Würden ihn am liebsten schneiden.
Doch Dichter sind auch Wundertüten,
Die Worte schaffen, Sätze bilden,
Weil sie sich meistens ja bemühten
Um’s Sprachverbessern bei den Milden.
So manches scheint dann lesenswert,
Mitunter sind Worte auch selten, groß,
Wirken gar wie ein blitzend’ Schwert,
Das fällt den Herren in den Schoß.
Das weiß man und spürt seine Größe,
Wo Dichtkunst oft einmalig wird:
Der Dichter gibt sich auch die Blöße,
Deshalb: Sei Du ein guter Hirt!
Mit allen Menschen muss man leben,
Gott hat ja einen großen Garten.
Doch nur wer toleranzergeben,
Der darf gute Worte erwarten.
Zum Defizitfahnder wird er nicht,
Wenn er sich in Verse einlebt,
Sich aufschwingt nicht zum Wortgericht,
Als Überheld die Welt beschwebt.
Triffst Du auf eine Wundertüte,
Dann lese dort viele Gedichte
Und gib Dir Mühe mit viel Güte,
Klatsch’ Beifall, lobend dann berichte…
©Hans Hartmut Karg
2022
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