Zweierlei Sehnsüchte
Zum Berge geht ein Suchender,
Der Sonnenstrahlen dort sehr liebt.
Zum Schiffe geht ein Buchender,
Der sich zum Strande gern begibt.
Ersterer bleibt dem Land erhalten,
Der Zweite strebt zur Welt hinaus,
Wo Fremdsehnsüchte ihm zuschalten,
Das treibt ihn aus dem sicheren Haus.
So streben die Sehnsüchte beide
Den eigenen Wunschbarkeiten nach.
Weil der Mensch daran nicht leide,
Holt dorthin er Freunde nach.
Haben sich Wünsche dann erfüllt,
Die Sehnsüchte und das Begehren,
Ist oftmals rasch die Lust gestillt,
Eindrücke in Fremdem zu vermehren.
Mancher will ja nicht weit gehen,
Und kommt vom Berge bald zurück.
Der andere will Strände sehen,
Selig wird ihm der Augenblick.
Menschen wünschen das Neue sehr
Und fühlen sich deshalb gefangen,
Wenn sie nicht sehen Strand und Meer,
Selbst wenn sie zum Berge gegangen…
©Hans Hartmut Karg
2023
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