Wohin der Wettergott uns wohl führt?
Emsig suchen im Garten die Eichhörnchen,
Wo sie ihre vielen Nüsse vergraben,
Finden und holen heraus sie mit Sandkörnchen.
Und verzehren bevorratete Gaben.
Immer früher startet nun das Taghelle,
Nicht mehr lange ist’s bis zum Frühlingswind.
Manches Tierchen grab da ganz schnelle,
Wo es manche findet, die vergraben sind.
Der Rest ist aber nicht verloren,
Sondern keimt langsam in der Erde:
Ein Haselstrauch wird neu geboren,
Weil ein Tierchen den Bestand mehrte.
Mild ist es bereits, fast ist es übermild,
Die Luft verweht schon jegliche Kühle,
Denn der Wettergott scheint gar nicht gewillt
Zu überwintern: Er schickt uns lieber Schwüle.
Es wird jetzt im Jahr bereits viel wärmer,
Schneecken lassen sich noch nicht ausmachen,
Doch die Winter werden jährlich ärmer,
Kein Weiher vereist, keine Schlittschuhe krachen.
Wohin der Wettergott uns wohl führt,
Wenn mit Kälte er nur noch will geizen
Und dennoch bislang nicht verbot,
Dass Husten und Schnupfen uns reizen?
©Hans Hartmut Karg
2024
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Ach, Poetenkoenig Karg, wie oft muss ich noch sagen, dass es keine Götter, auch keinen Wettergott, gibt! Wenigstens in der Existenz des Herrgotts sind wir uns einig. Ich denke aber, der Schoepfer des Himmels und der Erde, laesst auch Wetter wie Unwetter zu, wenn er sie nicht selbst “bestellt”. Ein spezieller Wettergott ist ebenso falsch wie entbehrlich.