So dacht’ ich einst
So dacht’ ich einst: Wer das Wort lehrt,
Der glaubt auch an rettende Religion,
Doch Lehren und Glaube sagen noch lange nicht,
Dass Handeln nach Religionsnormen überall Pflicht,
Der Vater geehrt mit dem Menschensohn,
Weil man so den Friedenslöser ehrt.
Man sagt so leicht, dass man gläubig sei,
Geht vielleicht in Kirchen, hin zum Altar
Und versenkt sich in religiöse Rituale,
Bewundert in manchen Erdteilen Wundmale
Und findet Leid dennoch sonderbar,
Wo der Nächste der Welt doch einerlei.
Wo sie Frieden nicht sehen, sterben Religionen,
Bleiben zurück als leere, weiße Allzwerge,
Machen vergessen, dass Kampfgeist wütet,
Mit dem Ritual nur noch Bildstöcke gehütet,
Mit denen wahre Gläubige längst über alle Berge,
Versprengt, verunsichert in Weltregionen…
©Hans Hartmut Karg
2024
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