Wie kann etwas verjähren, sagt sie leis‘,
von dem ich erst seit gestern weiß?
Sie spricht langsam, konzentriert,
jedes Wort berührt
die Seele, die Schuld, die Scham…
es geschah unter uns, so viele Jahre lang
Er war geachtet, anerkannt,
der freundliche Gottesmann
verkehrte Glauben und Vertrauen
in Schrecken und in Grauen
Bedeutungsvolle Blicke, Gemunkel hinter vorgehaltener Hand,
beredtes Schweigen wie eine Wand
Nie wieder darf die Täter schützen Amt, Status oder Macht,
lasst uns jetzt mit aller Kraft
klug und offen, reflektiert gegen Missbrauch aufbegehr’n,
ach das wünscht‘ ich mir so sehr
Hallo, Angelika Zaedow, ein sehr tiefes Gedicht. Verdient Aufmerksamkeit ueber Opfer- und Täterkreise hinaus. Waeren alle landeskirchlichen Theologen so glaeubig und reflektiert wie du, gaebe es weniger Austritte.
Hallo Wannovius, ach, leider, ich denke die Bindungskraft an den Glauben und an Kirche / Gemeinde hat zu stark abgenommen, als dass es jemanden am Austritt hindert – und ja, ich habe in dem Punkt sehr gerne Unrecht!