Betroffen

von | 27.Mai.2024 | Dies & Das | 2 Kommentare

Wie kann etwas verjähren, sagt sie leis‘,
von dem ich erst seit gestern weiß?

Sie spricht langsam, konzentriert,
jedes Wort berührt

die Seele, die Schuld, die Scham…
es geschah unter uns, so viele Jahre lang

Er war geachtet, anerkannt,
der freundliche Gottesmann

verkehrte Glauben und Vertrauen
in Schrecken und in Grauen

Bedeutungsvolle Blicke, Gemunkel hinter vorgehaltener Hand,

beredtes Schweigen wie eine Wand

Nie wieder darf die Täter schützen Amt, Status oder Macht,
lasst uns jetzt mit aller Kraft

klug und offen, reflektiert gegen Missbrauch aufbegehr’n,
ach das wünscht‘ ich mir so sehr

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2 Kommentare

  1. Wannovius

    Hallo, Angelika Zaedow, ein sehr tiefes Gedicht. Verdient Aufmerksamkeit ueber Opfer- und Täterkreise hinaus. Waeren alle landeskirchlichen Theologen so glaeubig und reflektiert wie du, gaebe es weniger Austritte.

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  2. Angelika Zädow

    Hallo Wannovius, ach, leider, ich denke die Bindungskraft an den Glauben und an Kirche / Gemeinde hat zu stark abgenommen, als dass es jemanden am Austritt hindert – und ja, ich habe in dem Punkt sehr gerne Unrecht!

    Antworten

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