Als Fremdling
Als Fremdling geboren, in die Welt geworfen
Kam ich wohl woher? Ich weiß es doch nicht!
Das Leben verabreichte mir Wunden und Schorfen,
Doch nahm es von meiner Würde kein Gewicht.
Je einheimischer ich dann ins Leben kam,
Desto mehr vereinnahmte man mich,
Wo die Pflicht mir so manche Freiheit nahm,
Denn der Beruf, er holte sie sich.
Später einheimisch aus der Kindheit getrieben,
Wohin? Auch das weiß ich leider nicht!
Gerade, als ich anfing, meine Erde zu lieben,
Trieb in die Fremde mich neues Licht.
So ist das nun mal mit dem Menschsein,
Immer glaubt es, man habe gefunden
Sein sicheres Du, sei nicht mehr allein
Und endlich doch heimatverbunden.
Doch wie man das auch wenden mag,
Das Leben verändert sich, es drängt die Zeit:
Man bleibt zwar geerdet, doch jeder Tag
Ist zu Fremdem und Neuem bereit.
©Hans Hartmut Karg
2024
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