Der dunkle Pfad (ein kleines Stück)

von | 27.Apr.2012 | Poesie | 0 Kommentare

Der dunkle Pfad

 

Sprecher:
Einst vor relativer Zeit, eine Welt so voller Neid,
Blut, die Worte die sie sprach, und sie hallten dunkel nach.
Unrecht war der Tage Werk, Finsternis der Menschen Licht,
stetig wuchs der Sünden Berg, nein versiegen wollt` es nicht.
Dann, in jenem schlechten Land, welches von Gewalt verschlungen,
sich ein dünner Lichtstrahl fand, durch die Gegenwart erzwungen.

Ein Kind ging seinen Weg ins Leben, damals aus der Mutter Schoß,
ja in dieser tristen Hölle, wurd` das Kind voll Grauen groß.
Marcus, war von dort sein Name, selten wahrem Glücke hold,
trotz dem Liebreiz mancher Dame, fand er nie der Liebe Gold.
Die nur traf er in den Pflanzen und den Tieren die er sah,
stets wenn er im Walde weilte, war er seinesgleichen nah.
Eines Tages früh am Morgen, Nebel auf den Feldern stand,
Marcus streifte durch die Wälder, bis er jene Lichtung fand.
Nicht weit von einem Jägersitz, lag dort ein verletztes Kitz.
Marcus eilte zu dem Tier.

Marcus:
Keine Sorg` ich helfe dir.
Keiner wird dich nunmehr jagen,
will gleich flink zu mir dich tragen,
laut möge der Jäger klagen,
würd` zu gerne ihn erschlagen.

Sprecher:
Marcus hob das junge Reh und vollführte einen Dreh.
Schweren Schrittes vorwärts gehend fand das Ganze eine Wende,
sah den Jäger vor sich stehend, hob bedrohlich seine Hände.

Jäger:
Was, zu dieser Tat dich trieb,
ist mir völlig einerlei,
doch, so höre, jeden Dieb,
schlage ich voll Wut entzwei.
Du bist jung und sehr missraten,
Gott nur soll dein Richter sein,
gib ihn mir, den kleinen Braten,
ja der schmecket sicher fein.

Sprecher:
Sich die beiden Lippen leckend, gierig aus, die Hände, streckend,
wollte nun der Jägersmann, an das kleine Kitz heran.
Marcus jedoch, stark und schlicht, schlug dem Jäger ins Gesicht,
dieser fiel gar schnell darnieder, Marcus schlug ihn immer wieder,
bis der Atem ihm entsagte, dem der Jäger zu sein wagte.
Da der Jäger nicht mehr lebte, Marcus schnell nach Hause strebte.
Dann Zuhause angekommen, pflegte er das junge Wesen,
als der nächste Tag begann, konnt` man in der Zeitung lesen:

„Böse Menschen, arg und dumm, brachten einen Jäger um.
Zeugen für dies Mordvergehen, sei von nun an Bürger Sache,
einer hat wohl was gesehen, der nun schnell publik dies mache.
Hohen Lohn soll er bekommen, nennt den Macher er der Tat,
schnell nur möge er sich melden, wertvoll ist für uns sein Rat.“

Die Verleger irrten sich, keiner konnt` die Tat beschreiben,
und man wusste sicherlich der Mörder würde heimlich bleiben.
So vergingen Tag um Jahr, es füllten sich die Leichenhallen,
denn nach Marcus erstem Mord fand am selb´gem er Gefallen.
Immer in den Morgenstunden schritt er in den tiefen Wald
machte stetig selig lächelnd wieder einen Jäger kalt.

Marcus:
Höre auf mit dem Gewimmer …

Sprecher:
Sprach er zu den Opfern immer.

Marcus:
… selbst hast dir dein Loch gegraben, gesägt an deiner Leiter Sprossen,
viele schon ihr Leben gaben, alle von dir totgeschossen.
Jetzt will ich in ihrem Namen dein erbärmlich` Leben stehlen
endlich dann die Freiheit schenken ihren arg gequälten Seelen.
Diese finden ihre Ruh`, stoß` ich mit dem Messer zu.

Sprecher:
Hatte Marcus dies gesprochen und den Jäger totgestochen,
pflegte er sich hinzusetzen, seine Pfeife fest zu stopfen,
zog die Flasche Wein heraus und genoss den edlen Tropfen.

Nach kurzem kam der Beuteträger, selbst ein alt gedienter Jäger,
schnappte schnell des Toten Waffen, auf dem Markt sie zu verwerten
musst` damit das Geld beschaffen, womit die beiden sich ernährten.
Marcus traf den guten Helfer einst bei seiner Mörderjagd,
„Was du tust ist wirklich richtig“ hatte jener ihm gesagt,
„Selbst will die Natur ich wahren, schützen sie vor den Barbaren,
welche nur zum Spaße töten, zerquetschen sollt` man sie die Kröten.
Ich werde dir beim Morden helfen, dies soll unser Schicksal sein,
vielleicht ist möglich mir zu tilgen das allzu schlecht` Gewissen mein.“

Nun gingen schon die beiden Rächer seit langer Zeit im Walde um,
und statt der Jagd Gewehresschüssen blieb der Forste friedlich stumm.
Die Wölfe kehrten langsam wieder, man hörte vieler Vögel Lieder.
Der Luchs, der Bär, die ganze Bande waren auch wieder im Lande.

Die Jäger, welche übrig blieben, war´n jene die die Tiere lieben,

Als Weidmanns Heil nicht mehr gerufen, da wurd´s dem Wilde wohl ums Herz,
und ob auf Pfoten oder Hufen, genommen war vom Wald der Schmerz.
Die Mörder zogen fröhlich weiter, hinaus in eine schlechte Welt
und trafen sie auf einen Reiter, so nahmen sie ihm all sein Geld.
Doch wenn sie einen Armen trafen, so schenkten sie ihm ihre Beute,
sie wollten nur die Reichen strafen und Gutes tun für arme Leute.
Man kannte sie im ganzen Lande, gar viele taten ihnen gleich,
so wurden sie zur Räuberbande, Angst musst` man haben, war man reich.

An einem sonnig schönen Morgen fuhr jene Kutsche durch den Wald,
die Insassen so voller Sorgen, und diese würden Wahrheit bald.
Die Edelmänner blickten schüchtern zum Unterholz in stetem Graus,
da sprach es aus demselben nüchtern …

Marcus:
Die Hände hoch und steiget aus!

Sprecher:
Die Männer fingen an zu schlottern, mit Blick in den Pistolenlauf,
sie konnten nur noch leise stottern und nahmen jeden Tritt in Kauf.

Marcus:
Es soll euch wirklich nichts geschehen, wir wollen euer Geld allein,
nur her damit, dann dürft ihr gehen, es soll nicht euer Übel sein.

Sprecher:
So rief der werte Edelmann, den Diener von der Kutsch` heran.

Edelmann:
Ich send` zu holen dich mein Gelde, und geh` in äußerst forschem Schritt,
seh` ich zurück dich nicht in Bälde, erhältst von mir du einen Tritt.

Marcus:
Ich töte euch, fasst ihr ihn an, ihr dummer feister Edelmann.
Ihr wagt, wenn ich mich hier befinde, zu treten euer arm` Gesinde?
Nun soll mein Schwert euch ganz durchstoßen …

Sprecher:
Man sollte Marcus nie erbosen.

Marcus:
… ich werde dich zu Staub zertreten, beginne, wenn du willst, zu beten,
doch retten kann dich keiner mehr, ob echt oder imaginär.

Sprecher:
So stach er zu und lachte bitter, und blickte hoch zur Sonne hin.

Marcus:
Ich bin kein guter edler Ritter, dem Himmel wär` ich kein Gewinn!

Sprecher:
Dann rief herbei er seine Schergen, und sagte ihnen …

Marcus:
… Kein Verdruss,
wir sind hier leider arm an Särgen, drum werfen wir ihn in den Fluss.

Sprecher:
Der zweite Edelmann war frei, und durfte geh´n wohin er wollte,
sein letztes Wort war nur „Verzeih“, als er hinweg sich trollte.
Der Mörder Zahl stieg gleich den Fliegen, man schickte die Armee zum Kampf,
doch keiner konnte sie besiegen …

Marcus:
Euch alle ich darnieder stampf …

Sprecher:
So schrie er immer im Gefechte, doch sah man oft von ihm Erbarmen,
man nannte ihn den Herrn der Knechte, Beschützer eines jeden Armen.
Doch kann es manchmal auch passieren, dass Meinungen stark differieren,
so kam es in der Räuberbande, und so geschah die große Schande.
Sie wollten einfach nicht mehr hören, weil Marcus die Kontrolle schwand,
er konnt´ sie noch so sehr beschwören, sie waren außer Rand und Band.
Sie brannten alles grausam nieder und sangen dabei frohe Lieder.
Mehr Blut als Regen fing die Erde und Marcus sah all dies Verderben,
die wildgeword´ne Mörderherde, er wusste nun, sie musste sterben.
Den Plan, den er alsbald ersann, würd` selbst der Teufel anerkennen,
er wusste, wenn er jetzt gewann, die Monster müssten qualvoll brennen.
Ein Tal mit einem Eingang nur, dort lockte er die Brut hinein,
dann schrie er es gleich einem Schwur …

Marcus:
Ihr alle sollt des Todes sein!

Sprecher:
Die langen Dürren jener Zeiten, sie zeigten sich in allen Weiten,
auch dieses Tal in trocknen Tönen, nun sollte es ein Feuer krönen.
mit einem ziemlich großen Steine, und größer gab es wirklich keine,
löste er die Felslawine, und machte eine frohe Miene.
Der Ausgang jetzt nicht mehr zu nutzen, die Meuchler konnten nur noch stutzen,
dann kam die Fackel angeflogen, sie zeugte ries´ge Feuerwogen,
die Räuber brannten alle nieder, die Welt war ihrer frei nun wieder.

Sprecher:
Nach deren Tod, die Marcus hasste, saß sinnend er an einem Fluss,
und dort den neuen Plan er fasste, erschaffen dank der Muse Kuss.

Marcus:
Es soll der Mörder elf nur geben, die aus der Asche sich erheben,
wir wollen diese Welt gestalten, nichts Schlechtes dürfen wir erhalten.
Ich kann nur dieses Ziel ersehen, jetzt in die Politik zu gehen.
Erst will ich Bundeskanzler werden und dann der Herrscher hier auf Erden.
Die Propaganda wird mich tragen, wie manches Schwein in alten Tagen,

Sprecher:
So ging er auf die lange Suche, nach zehn, die auch die Welt verdammen,
viel später dann vor einer Buche, standen jene elf zusammen.
Unter den Blättern dieses Baumes, inmitten eines Wiesensaumes,
schworen sich die elf Gesellen, zwei Dinge unter heil´gem Eid,
als Kandidaten sich zu stellen …

Marcus:
Ihr zehn nun meine Jünger seid.
Der zweite Schwur, den ich euch nehme, ihr sollet ewig treu mir sein,
dass selbst bei tödlichem Probleme das Leben setzt zum Schutz ihr mein.
Jetzt lasst uns schnell zum Reichstag gehen, den Bart gestutzt, die Schuh` poliert,
sie mögen endlich jetzt ersehen, nur ich sei der, der bald regiert.
Verbieten können sie uns nicht, auch wenn nicht rein sind wir wie Schnee,
uns schützt ein jegliches Gericht, das kennt man von der NPD.
Ob Mörder oder Missetäter, man kann zum Diamant sie schleifen,
bei dem Vermächtnis uns´rer Väter, ein jeder darf die Macht ergreifen.
vertreiben von der Macht die Schlechten und richten jeden dieser Rechten.

Sprecher:
Und während Marcus dieses sagte, er Folgendes zu denken wagte.

Die Finsternis umspült mein Wirken, weil Blut mein einzig´ Sinnen ist,
nicht um des schönen Tötens Willen und auch nicht als des Teufels List.
Mein Messer schneidet böse Wesen, mein Wort soll ihr Verderben sein,
ich bin der eine, der erlesen, zu morden in des Mondes Schein.
So lebt die Macht in meinen Händen, ein ander´ Leben zu beenden,
und doch will ich es selbst nicht glauben, dass dies ein großes Ziele sei,
den Schurken Erdenzeit zu rauben als eine Feder wider Blei.
Nun geh´ ich hin, wo jeder Schurke ein freies Plätzchen finden mag,
als Meuchler bist du dort willkommen, dein Heim sei nun der Bundestag.
Dort kannst du frei nach den Gelüsten, das Volk zu deinem Willen zwingen,
es würde, wenn sie alles wüssten, so laut der Schrei Vergeltung klingen.
Doch ist das Volk in seinem Schaffen vergleichbar mit den wilden Affen,
zwar können Werkzeug sie gebrauchen und manches Haus erbau´n sie prächtig,
doch bleiben stets sie uns´re Sklaven, nur skrupellos und reich macht mächtig.
Ja wenn sie sich dann einst besinnen und sich erwehren der Tyrannen
so können sie nicht mehr gewinnen, weil Schlechte früher schon begannen.

 

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