Im Strom des Lebens, ungestüm und frei,
wo jedes Heute schon ein Gestern sei,
dort webt das Sein, das stille, klare Band,
in stetem Wandel, doch mit fester Hand.
Die Technik leuchtet, blendend wie ein Stern,
doch bleibt der Mensch der Richtung Meister gern.
Was nützt der Fortschritt, kalt, allein gedacht,
wenn Sinn und Tugend er dabei vernachlässigt sacht?
Die Zeit, sie spricht: Bleib einen Augenblick,
denn in der Gegenwart liegt wahres Glück.
Doch jagt der Mensch dem Morgen stets voran,
und übersieht, was heut’ er finden kann.
Gemeinschaft keimt, wo Menschen leise sind,
wo nicht der Lärm, nur Herz und Seele bind’.
Im tiefen Lauschen blüht der Geist heran,
wo Echo endet, spricht ein neuer Plan.
Im Zweifel reift, was Mut im Innern sucht,
wo Schmerz zum Lehrer wird, wird Kraft gebucht.
Der Weg ist rau, doch Wachstum ist der Lohn,
im stillen Ringen hört man Seelen Ton.
Ein Baum wächst selbst in steiniger Natur,
sein Leben still, geduldig, tief und pur.
Er trotzt der Zeit, er nimmt, was ihm gebührt,
ein stummes Mahnmal, das die Hoffnung führt.
Im echten Wort, im stillen, klaren Sein,
bricht Wahrheit durch, wie Licht durch Felsenstein.
Es trotzt kein Ego, wo der Geist gedeiht,
die Demut führt den Menschen zur Klarheit.
Im Lärm verstummt die Welt, das Denken spricht,
im Innern keimt ein unverfälschtes Licht.
Die Hoffnung lebt, wo Wurzeln fest sich klammern,
und Regen fällt, wo Zweige leise jammern.
Das Sein, ein Spiel aus Vielfalt und Gestalt,
birgt doch die Einheit, ewig, zeitgestalt.
In allem Schein liegt Wahrheit wohl verborgen,
im Heute strahlt der Ursprung von dem Morgen.
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