Er hofft, dass sein Werk anderen gefällt
Vielleicht dem einen, vielleicht dem anderen
Er fürchtet, womöglich aber auch keinem
Er wartet darauf, entdeckt zu werden
Irgendwann, irgendwo, von irgendwem
Er bespielt nur die kleinste Bühne:
Er – der bescheidene, dumme Dichter
—
Er gefällt sich selbst, sein Werk gefällt ihm
Er glaubt an sein unvergleichliches Gewicht
Er bewundert seine Denkmal-Grösse
Er entdeckt sich selbst
Sogar immer wieder neu
Er bespielt fast alle Bühnen im Land,
die grossen wie die kleinen
So macht er sämtliche Bühnen zu seinen
Er – der stolze, werbekluge Dichter
Er weiss, wie Selbstmarketing läuft
Er kommt immer auf den Selbstdarstellungs-Trichter
Schon durch sein Auftreten wird er
ein ganz, ganz grosser Dichter
Stephan Wannovius, 5.11.21
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